Margaritifera margaritifera - Flussperlmuschel
Beschreibung
Eine bis zu 16 cm lange Art aus der Familie der Flussperlmuscheln.
Verbreitung
Die Art war ursprünglich über weite Teile Europas verbreitet. Heute gibt es nur noch wenige größere und bedeutende Vorkommen. Eines der bedeutendsten Restvorkommen in Mitteleuropa ist das im Drei-Länder-Eck Bayern-Sachsen-Böhmen. Besiedelt werden bevorzugt Bäche mit sandig-kiesigem Untergrund, die auch in niederschlagsarmen Zeiten Wasser führen.
Fortpflanzung/Biologie
Die Art ist getrenntgeschlechtlich und wird mit ca. 20 Jahren geschlechtsreif. Sie betreibt Brutpflege und zur Entwicklung der Jungmuscheln ist eine parasitäre Phase an einem Wirtsfisch erforderlich. Als Nahrung dient feines organisches Schwemmgut, das von den Tieren aus dem Wasser filtriert wird. Als Höchstalter können mehr als 150 Jahre erreicht werden.
Gefährdung
Hauptgefährdungsursache ist die Gewässerverschmutzung, die u. a. dazu führt, dass die Jungtiere im Bachgrund absterben. Daher sind fast alle Restbestände der Art überaltert. Daneben tragen v. a. Veränderungen der Gewässerstruktur wie Begradigung und Verrohrung, Sohl- und Uferbefestigung, Einbau von Wehren oder Grundräumung zum Rückgang der Art bei.
Schutz
Alle Pflege-, Unterhaltungs- und Baumaßnahmen am und im Gewässer sollten auf die ökologischen Ansprüche der Art abgestimmt werden. Zur Verringerung der Nährstoffbelastung erscheinen besonders die Anlage von ausreichend breiten und extensiv genutzten Uferrandstreifen und die Reduzierung der Nährstoffeinträge im gesamten Einzugsgebiet vordringlich.
Literaturhinweise
verändert nach:
Colling, M. und Schröder, E. (2003): Margaritifera margaritifera (Linnaeus, 1758). In: Petersen, B., Ellwanger, G., Biewald, G., Hauke, U., Ludwig, G., Pretscher, P., Schröder, E., und Ssymank, A. (Bearb.): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. - Bonn-Bad Godesberg (Landwirtschaftsverlag)- Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69(1): 633-648.