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Bundesamt für Naturschutz

Romanogobio uranoscopus - Steingressling

Geschützt nach
Anhang II FFH-Richtlinie
EU-Code
6145
Artengruppierung
Fische und Rundmäuler
Status Rote Liste Deutschland
(Freyhof, J. 2009): 0 (Ausgestorben oder verschollen)
Verantwortlichkeit
Allgemeine Verantwortlichkeit

Beschreibung

Ein schlanker, karpfenartiger Fisch.

Taxonomie

Bis 1996 wurde die Art in der Gattung Gobio als G. uranoscopus geführt. 2009 wurde die Art im Lech unterhalb von Gersthofen durch den Fang von vier adulten Exemplaren wiedergefunden.

Verbreitung

Die Vorkommen des Steingresslings sind auf das Donaugebiet und auf einige Flusssysteme in Griechenland beschränkt. Die nördliche Verbreitungsgrenze wird durch die Flüsse Isar und Salzach gebildet. In Deutschland gilt die Art als verschollen. Am 15.10.2009 wurde der Steingressling im Lech unterhalb von Gersthofen durch den Fang von vier adulten Exemplaren wiedergefunden (KAPA, 2010). Die Art besiedelt schnellfließende Gebirgsflüsse (Äschenregion).

Fortpflanzung/Biologie

Die Laichzeit erstreckt sich über 15 Wochen vom Frühjahr bis in den Sommer. Die Weibchen geben die Eier in einer Saison mehrmals in Portionen ab. Das Höchstalter liegt bei ca. 6 Jahren. Eintagsfliegen- und Steinfliegenlarven sind die Hauptnahrung der Art. Tagsüber halten sich die Tiere unter Steinen auf und verlassen bei Einbruch der Dunkelheit ihre Verstecke. Die Jungfische präferieren Stellen in wesentlich langsam fließenderem Wasser als die adulti, sie verstecken sich auch nicht unter Steinen und sind tagaktiv.

Gefährdung

Gewässerverschmutzung und insbesondere der damit einhergehende Sauerstoffmangel stellt eine Beeinträchtigung dar. Eine weitere Gefahr ist in der Verschlammung des Substrates zu sehen.

Schutz

Es besteht akuter Forschungsbedarf in allen naturschutzfachlichen Fragestellungen. Als Schutzmaßnahmen sind die Gewässerrenaturierung, die Verbesserung der Durchgängigkeit und die Reduzierung der Gewässerverschmutzung zu nennen.

Literaturhinweise

verändert nach: 
Steinmann, I. & Bless, R. (2004): Gobio uranoscopus (Agassiz, 1828). In: Petersen, B.; Ellwanger, G.; Bless, R.; Boye, P.; Schröder, E. & Ssymank, A. (Bearb.): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere. - Bonn-Bad Godesberg (Landwirtschaftsverlag) - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz 69(2): 264-266.

Kapa, R. (2010): Wiederfund des Steingresslings (Gobio uranoscopus, Agassiz, 1828) in Bayern. - Fischer & Teichwirt 3: 84-85.

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