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Bundesamt für Naturschutz

Altmühltal mit Seitentälern und Pappenheimer Grafendörfer

Bundesland
Bayern
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Neumarkt i. d. Opf., Roth, Weißenburg-Gunzenhausen
Landschafts-ID
407
Naturraum
Südliche Frankenalb

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Altmühltal als Paradebeispiel eines „romantischen“ Juratals mit einigen Seitentälern wie dem Anlauter-Talsystem und dem Wellheimer Trockental, komplexe Hangbereiche des Altmühltaldurchbruchs mit markanten Felsformationen und beweideten Trocken- und Halbtrockenrasen (Wacholderheiden) von besonderer Bedeutung, grünlandgeprägte Abschnitte in der Aue, wertvollen Waldlebensraumtypen; besondere Raumwirkung des Tals ab Dollnstein, da hier die Altmühl in einem von der Donau geschaffenen Talraum fließt; Wellheimer Trockental ebenfalls von Urdonau geformt, beide mit hoher naturkundlicher Bedeutung (Donauverlagerung); Eichstätt und Pappenheim als wichtige historische Machtzentren, heute noch vom Steinabbau geprägt: Kelheimer Kalke (unteres Altmühltal), Plattenkalke (von Solnhofener Brüchen bis nach Markt Mörnsheim), Abbauhalden prägen das Landschaftsbild, charakteristische Bauweise der flachgedeckten Jurahäuser (Dächer mit Neigungswinkel von max. 30 Grad und Kalkplattendeckung); bedeutende Fossilienfunde, zahlreiche vor- und frühgeschichtliche Fundstellen und Relikte z. B. Mauerner Höhlen, Abschnitte des Limes, Römerkastell Pfünz), Willibaldsburg, Bertoldsheimer Barockschloss, Schloss Steppberg, Relikte des Abbaus und der Verhüttung von Eisenerz in Obereichstätt; von den Marschällen und späteren Grafen von Pappenheim im 13. Jh. planmäßig auf der Albhochfläche bei Pappenheim gegründete Grafendörfer (Geislohe, Göhren, Neudorf und Osterdorf), nach einheitlichem Grundschema angelegte typische Angerdörfer: Giebelseite zum Anger, Holzlege und Austräglerhaus („Korb“) gegenüber, Flachsbrechhaus, wegen Brandgefahr am weitesten vom Hof entfernt; Hüllweiher als Teil des Dorfangers (noch erhalten in Göhren); vollständige Umzäunung des ganzen Orts (sog. „Etter“)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Übernahme der Kulissen „Mittleres/Unteres Altmühltal, Wellheimer Trockental“ und „Pappenheimer Grafendörfer“ aus dem Entwurf einer Auswahl bedeutsamer Kulturlandschaften in Bayern (Reinke et al. 2013); Verbindung beider Kulissen mit Hilfe historischer Laubwaldstandorte und landesweiter Landschaftsbildbewertung (Stufe 4, hoch); maßstabsgerechte Erweiterung um relevante Teilbereiche (Seitentäler des Altmühltals) mit Hilfe der landesweiten Landschaftsbildbewertung Stufe 5 (sehr hoch), großteils zugleich auch FFH-Gebiet

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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