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Bundesamt für Naturschutz

Gipskarstlandschaft Südharz

Bundesland
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Niedersachsen
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Mansfeld-Südharz, Nordhausen, Osterode am Harz, Göttingen
Landschafts-ID
180
Naturraum
Südwestliches Harzvorland, Südharzer Zechsteingürtel, Östliche Harzabdachung, Unteres Unstrut-Berg- und Hügelland, Eichsfelder Becken (Goldene Mark)

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Gipskarstlandschaft mit charakteristischem Formenschatz wie Dolinen, Erdfalltrichter, Ponore (Schlucklöcher), episodisch gefülltes Seebecken am Bauerngraben mit einer Wasserfassung von bis zu 200.000 km³ (größte Bachschwinde im Gebiet), Karstquellen und -gewässer wie etwa die „Ruhmequelle“ (größte Karstquelle in Norddeutschland), Abrissspalten und -wände, Trocken- und Durchbruchstäler, Höhlen (z. B. die bis zu 45 m hohe „Himmelreichhöhle“ bei Walkenried oder die „Heimkehle“ bei Uftrungen), Gipsbuckel; die Vielzahl dieser unterschiedlichen Ausprägungen an Gipskarstformen gilt deutschlandweit als einmalig; verschiedene Ausprägungen von Buchenwäldern sowie Erlen-Eschenwälder, Trockenrasen und Heiden, Felsfluren, Nutzungsmosaik aus Grün- und Ackerland, ausgedehnte Streuobstwiesen an den Siedlungsrändern, Heckenstrukturen; zahlreiche archäologische Funde (z. B. Einhornhöhle); Bergbaurelikte des Kupferbergbaus (u. a. kleinere „Familienhalden“ bei Pölsfeld), Dörfer mit Fachwerkhäusern/ländlich geprägte Siedlungen; Wallanlagen, Burgruinen Sachsenburg, Morungen, Grillenburg oder Questenburg; zahlreiche Wassermühlen (z. B. Obersdorf, Emsloh, Gonna), Schlösser (z. B. Roßla, Wallhausen), Klosteranlage Walkenried mit Fischteichen, Gräben, historischen Gipssteinbrüchen und Hohlwegen (gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“); assoziative Bedeutung für den Minnesang (Heinrich von Morungen); reliefbedingt zahlreiche Aus- und Weitblicke (zum Harz und Kyffhäusergebirge), Abschnitte des Grünen Bandes; Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“, Teil des Nationalen Geoparks „Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen“

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft: insbesondere die Kernzonen des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz
Historisch gewachsene Kulturlandschaft: Bergbaurelikte, Nutzungsmosaik
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft: Grünes Band

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

Kulturlandschaften mit besonderer Eigenart gemäß Kulturlandschaftsanalyse für die Planungsregion Harz: „IX. 2 Breitungen-Grillenberger Harzrand“, „XI. 1 Uftrungen-Pölsfelder Gipskarstgebiet“, „X.2 TG Leinetal und Abhänge zwischen Wickerode und Gonna“ (Villwock et al. 2014), in Teilbereichen Orientierung an das Biosphärenreservat „Karstlandschaft Südharz“ (hier: v. a. Kern- und Pflegezone), verschiedener FFH-Gebiete, teils entlang der Ländergrenze („Grünes Band“); Teilbereiche der Kulisse mit landesweiter Bedeutung für das Landschaftsbild und die Erholung „östlicher Teil des südwestl. Harzvorlandes/Gipskarst mit Naturparkflächen“ (Hochgürtel et al. 2017)

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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