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Bundesamt für Naturschutz

Lausitzer Seenland

Bundesland
Brandenburg
Sachsen
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster, Spree-Neiße, Bautzen, Görlitz
Landschafts-ID
233
Naturraum
Niederlausitzer Randhügel, Lausitzer Grenzwall, Luckau-Calauer Becken Oberlausitzer Teichgebiet, Muskauer Heide, Oberlausitzer Teichgebiet, Königsbrück-Ruhlander Heiden, Elbe-Elster-Tiefland

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Kulturlandschaft, die in seltener Deutlichkeit den transitorischen Charakter von Landschaften veranschaulicht und Wahrnehmungsveränderungen spiegelt; durch die Flutung von Restlöchern stillgelegter Braunkohlentagebaue des Lausitzer Braunkohlereviers bis etwa zum Jahr 2018 entstehende Wasserlandschaft einmaligen Ausmaßes, mit 23 Seen und 140 km² Wasserfläche nach dem Abschluss der Flutungen Europas größtes künstliches und Deutschlands viertgrößtes Seengebiet (eines der bedeutsamsten, primär vom Menschen gestalteten Seengebiete in Mitteleuropa), wobei zehn der Seen mit insgesamt 70 km² Wasserfläche mittels 13 schiffbarer Kanäle verbunden sein werden und so als großflächiges Areal in einer an Oberflächengewässern ursprünglich armen Region für wassergebundene Freizeit und Erholung auch überregionale Bedeutung erlangen sollen; hervorzuheben ist der Senftenberger See als Keimzelle des Seenlandes, der bereits in den 1970er Jahren als Modell sozialistischer Erholungsplanung gestaltet worden ist; IBA „Fürst-Pückler-Land“ 2000-2010 (Industriekultur wie die ehemalige Abraumförderbrücke F60 und Lauchhammer, Gartenstadt/Werkssiedlung Marga, Pritzen, schwimmende Architektur etc.), Museumslandschaft der ehemaligen Brikettfabrik Knappenrode (einer der wenigen nicht abgerissenen Veredelungsanlagen), Lausitzer Findlingspark Nochten mit Stein- und zur umgebenden „Naturheide“ überleitendem Heidegarten in künstlich aufgeschütteter Hügellandschaft; Naturschutzgroßprojekt „Lausitzer Seenland“ (Großflächigkeit, Heterogenität, Standortdynamik, relative Nährstoffarmut)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft
Historisch gewachsene Kulturlandschaft
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft: hochgradig physisch umgestaltete Bergbaufolgelandschaft (postindustrielle Kulturlandschaft)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung: Teilbereiche des Seenlandes, die v. a. durch besondere Infrastrukturen für Erholung und Tourismus geprägt sind

Abgrenzung

Verbindung der im Rahmen der IBA „Fürst-Pückler-Land 2000-2010“ (neu)gestalteten Landschaftsinseln, darunter die 1 (IBA-Zentrum), 2 (Lauchhammer-Klettwitz: Industriekultur), 3 (Gräbendorf-Greifenhain: Landschaftskunst) und 5 (Wasserwelt Lausitzer Seenkette); Einbindung der direkt angrenzenden Bergbaufolgelandschaft auf sächsischem Terrain (u. a. mit den Bärwalder See, Bernsteinsee, Speicherbecken Lohsa II); Einbindung des NSG „Bergbaufolgelandschaft Grünhaus“

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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