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Bundesamt für Naturschutz

Mittlere Elbe mit dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich

Bundesland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Landkreis / Kreisfreie Stadt
Wittenberg, Dessau-Roßlau, Anhalt-Bitterfeld, Salzlandkreis, Jerichower Land, Magdeburg, Nordsachsen
Landschafts-ID
184
Naturraum
Elbe-Elster-Tiefland

Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)

Fluss- und Auenlandschaft der Mittleren Elbe zwischen Belgern und Magdeburg; regelmäßig überflutete Hart- und Weichholzauenwälder (z. B. NSG Saalberghau), verschiedene Ausprägungen von Buchenwäldern, Altarme und zahlreiche Tümpel, ausgedehnte Verlandungsbereiche mit Röhrichten, Flutrinnen, großflächige Schlamm- und Kiesbänke, Binnendüne mit Sandrasen (bei Aken), extensive Grünlandnutzung (Brenndoldenwiesen, Flachland-Mähwiesen), Hochstaudenfluren, Relikte der Hutewaldnutzung mit anmutend wirkenden Eichenbeständen auf den Auenwiesen (v. a. im Raum Dessau, teils auch als Solitäre), im Raum Torgau hohe Dichte von Rittergütern, Gestüten mit Herrenhäusern und relikthaft erhaltenen Alleen (z. B. Gestüt Döhlen, Gestüt Graditz mit dreistrahligem Alleenfächer, Rittergüter Kranichau, Kunzwerda und Weßnig); geschichtsträchtige Stadt Torgau mit dem an der Elbe gelegenen Renaissanceschloss Hartenfels als „vergessenes“ politisches Zentrum („Torgauer Artikel“, „Torgauer Bündnis“) und somit wesentlicher Erinnerungsort der Reformation („Lutherstätten in Mitteldeutschland“), Weltkulturerbestätten der UNESCO: Wittenberg mit Schlosskirche, Lutherhaus, Stadtkirche St. Marien, Melanchthonhaus als identische Schauplätze der Reformation, Bauhausstätten in Dessau (Alfred Gropius), Kulturlandschaft „Gartenreich Dessau-Wörlitz“ mit landschaftsprägenden Bauwerken, Parks, Sichtachsen, Kanälen und Seen, Alleen und (exotischen) Baumgruppen (u. a. Schloss und englischer Landschaftsgarten Wörlitz, Oranienbaum, Großkühnau, Park am Sieglitzer Berg, Georgium, Luisium); ehemaliges Braunkohlekraftwerk Vockerode (Industriedenkmal); Magdeburger Dom (Wahrzeichen der Stadt Magdeburg, Landmarke), Herrenkrugpark mit Elbauenpark; im Raum Magdeburg gehen Hochwasserschutzmaßnahmen bis auf das 11. Jh. zurück (Altdeiche, Umflutkanäle, Wehre, Altwässer); Nationale Naturerbeflächen „Kühnauer Heide“ u. a. mit Binnendünen sowie „Biederitzer Busch“ als neues Wildnisgebiet im Auenbereich der Elbe (beide ehemalige militärisch genutzte Flächen), Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“; besondere Bedeutung für die Erholung („Blaues Band“, „Elberadwanderweg“)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als

Naturlandschaft: in Teilbereichen/Kernzonen des Biosphärenreservats
Historisch gewachsene Kulturlandschaft: v. a. historische Parkanlagen, Rittergüter und Gestüte, Hochwasserschutzmaßnahmen Magdeburg
Naturnahe Kulturlandschaft ohne wesentliche Prägung durch technische Infrastruktur
Sonstige besondere Einzellandschaft: Kühnauer Heide (ehemaliger Truppenübungsplatz)

Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung

Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.

Ausschließlich bedeutsam für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung (gesamthaft/in Teilbereichen)

Abgrenzung

LSG „Elbaue Torgau“ (ab Belgern), stellenweise erweitert um Güter und Gestüte, im Südosten beschränkt auf UZVR mit besonders hoher Wertigkeit (LEP 2013); Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“ (bis BAB 9 bei Magdeburg als zerschneidende Zäsur), verschiedene FFH-Gebiete, teils auch Landschaftsschutzgebiete, Einbindung der UNESCO-Welterbestätten Dessau und Wittenberg, der Nationalen Naturerbefläche „Kühnauer Heide“ sowie des Naturschutzgroßprojektes „Mittlere Elbe“

Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022

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