Westensee und Oberes Eidertal
Wertgebende Merkmale (Vielfalt, Eigenart und Schönheit)
Leicht hügelige Moränenlandschaft mit dem Kieler Berg als höchste Erhebung (94 m ü NN); Urstromtal der oberen Eider, kleinere Täler, Seen sowie Moore und Sümpfe als prägende Zeugnisse der letzten Eiszeit; hervorzuheben ist der stark gegliederte Westensee mit einer Größe von 7 km², welcher von der Eider durchflossen wird (u. a. mit Flachwasserbereichen, naturnahen Ufern Bruchwäldern, Verlandungszonen usw.); vielfältiges Nutzungsmosaik bestehend aus alten Alleen und Knicks, Acker- und Grünland, darunter auch extensiv genutzte, teils orchideenreiche Nass- und Feuchtwiesen sowie großräumige Weiden, die ihre Ausbreitung v. a. im Eidertal haben, auf einigen Kuppen Waldwirtschaft (u. a. i. F. von Eichen-Hainbuchenwäldern); im Eidertal historische Nutzungsrelikte, zu denen alte Viehtränken oder die denkmalgeschützte „Blaue Brücke“ gehören, eine als Eisenkonstruktion auf Holzbohlen im Jahr 1865 erbaute Brücke (zgl. älteste Brücke dieser Art in SH); Ortskerne mit typischer Bausubstanz (z. B. Westensse, Warder), Gutshöfe und die seit dem Mittelalter eng miteinander verflochtenen Herrenhäuser bzw. Schlösser Emkendorf, Schiersee, Bossee, Westensee und Deutsch-Nienhof; Freilichtmuseum Molfsee – Landesmuseum für Volkskunde mit über 70 historischen Gebäuden, Hofanlagen und Mühlen der verschiedenen Landschaften Schleswig-Holsteins eingebettet in ein 60 ha großes Gelände mit Wiesen, Gärten, Feldern und Teichen; Arche Warder mit alten Haustierrassen; die Landschaft ist in Teilen geprägt durch vorgeschichtliche Grabanlagen und mittelalterliche Turmhügelburgen; Assoziation zum „Emkendorfer Kreis“ (eine literarisch-philosophische Strömung der Goethezeit); attraktive Sichtbeziehungen und Weitblicke insbesondere vom Tüteberg (88 m ü NN)
Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als
Landschaft mit hoher Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung
Soweit nicht anders angegeben, haben die den obigen Landschaftsbestimmungen zugeordneten Landschaften per se auch eine hohe Bedeutung für das Landschaftserleben/die landschaftsgebundene Erholung.
Abgrenzung
Einbindung der Landschaftsrahmenplanung SH unter Verwendung der Kartendienste, hier v. a. Karte 2 „Kulturlandschaften mit besonderer Bedeutung“ (Fokus: nicht zerschnittene „historische Knicklandschaften“), Einbindung wertgebender Herrenhäuser/Schlösser, Freilichtmuseum Molfsee, Biotope/Geotope, naturnaher Abschnitt der Eide (Schulensee-Bordesholm), geomorphologische Ausprägungen unter Berücksichtigung von Sichtbeziehungen/Weitblicken (u. a. ausgehend vom Tüteberg); zwei Teilbereiche Zäsur durch BAB 215
Stand Steckbrief und Raumkulisse 2022