Anzahl ausgesetzter Störe in der Nordsee (Europäischer Stör) beziehungsweise in der Ostsee (Baltischer Stör) im Rahmen der Wiederansiedelung
Wiederansiedelung von Stören hilft auch bei der Arterhaltung anderer Fische
Im Rahmen von Projekten, die das BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums fördert, werden seit 2006 Störe in deutschen Gewässern ausgesetzt. Ziel ist die Wiederansiedelung von zwei verschiedenen Störarten in den deutschen Meeresgebieten: Der Europäische Stör (Acipenser sturio) in der Nordsee und der Baltische Stör (Acipenser oxyrinchus) in der Ostsee.
Immer mehr Störe werden ausgesetzt
Der Baltische Stör wird seit 2006 im Einzugsgebiet der Oder ausgesetzt. Die Zahl der ausgesetzten Störe hängt vor allem von der Verfügbarkeit der Tiere aus künstlichen Nachzuchten ab und zeigt daher eine hohe Variabilität: Insgesamt stieg die Zahl von 15 Fischen 2006 auf 299.112 Tiere im Jahr 2015. Der Europäische Stör wird seit 2008 im Elbeeinzugsgebiet ausgesetzt, 2015 wurden dabei 1095 Europäische Störe ausgewildert.
Viele andere Fischarten könnten von einer erfolgreichen Wiederansiedelung der Störe profitieren
Vorrangiges Ziel der langjährigen Vorhaben ist es, zwei Wanderfischarten durch den Aufbau sich selbstfortpflanzender Bestände wiederanzusiedeln. Zudem sollen die Maßnahmen zur Wiederansiedlung auch die Lebensgrundlagen der Tiere in den von ihnen bewohnten Ökosystemen verbessern, zum Beispiel durch ein Management des Gewässereinzugsgebiets, das unter anderem die Durchwanderbarkeit und Strukturvielfalt verbessert. Der Stör hat durch die Vielzahl der von ihm genutzten Lebensräume und aufgrund seiner Größe (bis zu 4 Metern) auch eine Funktion als Wegbereiter für andere Wanderfischarten (Lachs, Meerforelle, Schnäpel, Maifisch (Alse), Finte und Stint), aber auch für viele andere typische Arten der Fließgewässer mit ähnlichen Lebensraumansprüchen.