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Bundesamt für Naturschutz

Auswahl bundesweiter Programme des Naturschutzmonitorings

Monitoring
Für einen zielgerichteten und wirksamen Naturschutz sind aktuelle und wissenschaftlich belastbare Informationen über den Zustand und die Entwicklung von Natur und Landschaft erforderlich. Diese Daten werden im Monitoring von Natur und Landschaft erhoben – eine Aufgabe von Bund und Ländern.

Auswahl bundesweiter Programme des Naturschutzmonitorings

Bundesamt für Naturschutz; Stand 2023

Institutionen

Beobachtungsobjekte

Ziele / Zwecke

Probeflächen

Gelände-erfassung durch

Vogelmonitoring

Dachverband Deutscher Avifaunisten, BfN, Länder-Vogel-schutzwarten und weitere

305 Brutvogelarten, rund 150 Rastvogeltaxa (Arten, Unterarten, biogeographische Populationen)

Bericht nach Vogelschutzrichtlinie; Beobachtung nach § 6 BNatSchG; Datenbasis für Indikatoren; Ursachenanalysen

programmspezifische Anzahl von Probeflächen

vorwiegend ehrenamtliche Kartierer*innen

Monitoring nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

seit 2008 durch BfN und Länder-Fachbehörden

141 Arten der Anhänge II und IV, 83 Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie

Bericht nach FFH-Richtlinie; Beobachtung nach § 6 BNatSchG; Datenbasis für Indikatoren

rund 12.000 Probeflächen

vorwiegend professionelle Kartierer*innen

High Nature Value (HNV) Farmland-Monitoring

seit 2009 durch BfN und Länder-Fachbehörden für Naturschutz

Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert (Nutzflächen und Landschaftselemente in 16 Typen unterschieden)

Beobachtung nach § 6 BNatSchG; Datenbasis für Indikatoren

rund 1.700 Probeflächen

professionelle Kartierer*innen

Meeresmonitoring

durch BfN, Umweltbundesamt, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Länder-Fachbehörden, weitere Institutionen

Meeressäuger, Vögel, Fische, Makrozoobenthos und Lebensraumtypen sowie chemische und physikalische Größen

Berichte nach Wasserrahmenrichtlinie, FFH-Richtlinie, Vogelschutzrichtlinie und Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie; Beobachtung nach § 6 BNatSchG; Datenbasis für Meeresnaturschutz

parameterspezifische Anzahl von Probeflächen

vorwiegend professionelle Kartierer*innen

Ökosystem-Monitoring (ÖSM)

Umsetzung sukzessive ab 2024 durch BfN und Länder-Fachbehörden für Naturschutz vorgesehen

alle Biotope der Gesamtlandschaft (Agrarlandschaft, Wald, Siedlung)

Beobachtung nach § 6 BNatSchG; Datenbasis für Indikatoren;

rund 2.600 Probeflächen

professionelle Kartierer*innen

Monitoring von Natur und Landschaft liefert die Datengrundlage für Naturschutzfragen

Die Beobachtung von Natur und Landschaft ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern. Sie dient dazu, fortlaufend und standardisiert den Zustand und die Veränderungen von Natur und Landschaft zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten. Monitoringprogramme liefern hierfür die Datenbasis und ermöglichen wissenschaftliche Analysen der Ursachen von Veränderungen. Mit Hilfe der aktuellen Monitoringdaten können Programme und Maßnahmen des Naturschutzes zielgerichtet gesteuert sowie Erfolge und Defizite der Naturschutzpolitik dargestellt werden. Die Daten bilden die Grundlagen zur Berechnung bundesweiter Naturschutz-Indikatoren.

Bundesweite Monitoringprogramme liefern Antworten auf nationale Fragen des Naturschutzes und erfüllen europäische Berichtspflichten

Einige der bundesweit bereits etablierten Monitoringprogramme des Naturschutzes dienen der Erfüllung der Verpflichtungen aus europäischen Richtlinien. Das Monitoring gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und das bundesweite Vogelmonitoring bilden eine wesentliche Grundlage für die nationalen Berichte an die Europäische Kommission, die alle sechs Jahre erstellt werden müssen.

Das High Nature Value (HNV) Farmland-Monitoring ermittelt Daten über die Entwicklung von wertvollen Lebensräumen der Agrarlandschaft. Dabei werden Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert wie artenreiches Grünland oder Brachflächen betrachtet. 

Das Ökosystem-Monitoring wird regelmäßig Daten zur Häufigkeit, Qualität und Veränderung der Biotope in der Gesamtlandschaft liefern und stellt somit zukünftig wichtige Informationen zu den Trends der biologischen Vielfalt und den fortschreitenden Landschaftswandel über die Zeit bereit. Das Ökosystem-Monitoring wird langfristig das HNV-Farmland-Monitoring integrieren.

Das bundesweite Insektenmonitoring dient der gezielten und fortlaufenden Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Zustands und der Veränderung von häufigen Insekten der Gesamtlandschaft und von Insekten seltener Lebensräume.

Darüber hinaus sind Informationen aus weiteren bundesweiten Monitoringprogrammen von Bedeutung für den Naturschutz in Deutschland. Dazu gehören ehrenamtliche Kartierungen des Fledermaus- und Tagfaltermonitorings, Ergebnisse aus dem Monitoring nach der Wasserrahmenrichtlinie und Angaben zu häufigen Waldlebensraumtypen aus der Bundeswaldinventur. Auch die Boden-Dauerbeobachtung der Länder kann Informationen für den Naturschutz bereitstellen.

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