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Bundesamt für Naturschutz

Betrieblicher Nutzen und gesellschaftliche Kosten genutzter und wiedervernässter Moorstandorte

Karten und Daten
Gebiete und Lebensräume
Die Renaturierung von Mooren ist mehr als Naturschutz. Neben ihrer besonderen Bedeutung für die Artenvielfalt tragen sie zum Hochwasser- sowie zum Klimaschutz bei und dienen dem Menschen als Erholungsraum. Um sie landwirtschaftlich nutzen zu können, werden Moore entwässert und verlieren dadurch diese vielfältigen Leistungen für Mensch und Natur. Die Kosten, die die Gesellschaft für durch diese Nutzung entstandene Umweltschäden oder für Agrarsubventionen zahlen muss, liegen weit über den Gewinnen der landwirtschaftlichen Betriebe.
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Moore erbringen vielfältige Ökosystemleistungen

Moore erbringen vielfältige Leistungen für die Gesellschaft. So nehmen Moore unter ungestörten Bedingungen kontinuierlich Kohlenstoff auf und speichern diesen langfristig. In Deutschland bilden Moorböden den größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus mindern Moore die Schad- und Nährstoffbelastung von Gewässern, stabilisieren den lokalen Wasserhaushalt und dienen dem Menschen als Erholungsraum.

Gesellschaftliche Kosten von entwässerten Moorstandorten übersteigen den betrieblichen Nutzen

Verschiedene Nutzungen auf entwässerten Moorstandorten, wie beispielsweise Ackerbau für die Biogasproduktion oder Milchviehfutter, erbringen in unterschiedlichem Maße betriebliche Gewinne sowie Einkünfte aus Agrarsubventionen. Diesem betrieblichen Nutzen stehen verschiedene gesellschaftliche Kosten gegenüber. Dazu gehören Aufwendungen für Subventionen wie die oben genannten Agrarsubventionen sowie Subventionen für erneuerbare Energien. Außerdem zählen dazu Kosten durch Umweltbelastungen wie Gewässerverunreinigungen oder die Emission von Klimagasen wie Kohlendioxid, das in Folge der Entwässerung aus den Moorböden austritt. Darüber hinaus gibt es weitere, bisher nicht quantifizierbare gesellschaftlich wirksame Kosten wie den Verlust an biologischer Vielfalt oder Veränderungen des Landschaftsbildes.

Auch ohne Quantifizierung aller Wirkungen ist ersichtlich, dass allein die Verluste der Kohlenstoffbindung von Mooren zu gesellschaftlichen Klimakosten führen, die deutlich höher liegen als die betrieblichen Gewinne der landwirtschaftlichen Produktion auf entwässerten Standorten. Eine Wiedervernässung geeigneter Flächen kann die Kohlenstoffbindung reaktivieren und ist damit ein kostengünstiger Beitrag zum Klimaschutz.

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