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Bundesamt für Naturschutz

Feuchtgebiete internationaler Bedeutung in Deutschland (Ramsar-Gebiete)

Schutzgebiete
International
Internationale Zusammenarbeit
Das Übereinkommen über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (Ramsar-Konvention) dient der Erhaltung dieser wichtigen Ökosysteme und damit auch dem umfassenden Schutz des Lebensraums zahlreicher Vogel- und Fischarten. In Deutschland wurden 35 Ramsar-Gebiete ausgewiesen, davon sind mehr als 80 Prozent Watt- und Wasserflächen in Nord- und Ostsee.
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Stand der Fachdaten: 2021

Gebietsliste

Gebietsliste (Stand: Januar 2023)
Nr. Gebietsname Land gelistet seit Fläche [ha]
1. Wattenmeer, Elbe-Weser Dreieck Niedersachsen 26.02.1976 38 460
2. Wattenmeer, Jadebusen und westliche Wesermündung Niedersachsen 26.02.1976 49 490
3. Wattenmeer, Ostfriesisches Wattenmeer mit Dollart Niedersachsen 26.02.1976 121 620
4. Niederelbe, Barnkrug-Otterndorf Niedersachsen 26.02.1976 11 760
5. Elbaue zwischen Schnakenburg und Lauenburg Niedersachsen 26.02.1976 7 560
6. Dümmer Niedersachsen 26.02.1976 3 600
7. Diepholzer Moorniederung Niedersachsen 26.02.1976 15 060
8. Steinhuder Meer Niedersachsen 26.02.1976 5 730
9. Unterer Niederrhein Nordrhein-Westfalen 28.10.1983 25 000
10. Rieselfelder Münster Nordrhein-Westfalen 28.10.1983 233
11. Weserstaustufe Schlüsselburg Nordrhein-Westfalen 28.10.1983 1 600
12. Rhein zwischen Eltville und Bingen Hessen/ Rheinland-Pfalz 28.02.1976 566
13. Bodensee: Wollmatinger Ried - Giehrenmoos und Mindelsee Baden-Württemberg 26.02.1976 1 286
14. Donauauen und Donaumoos Bayern 26.02.1976 8 000
15. Lech-Donau-Winkel Bayern 26.02.1976 4 014
16. Ismaninger Speichersee mit Fischteichen Bayern 26.02.1976 955
17. Ammersee Bayern 26.02.1976 6 517
18. Starnberger See Bayern 26.02.1976 5 720
19. Chiemsee Bayern 26.02.1976 8 660
20. Unterer Inn zwischen Haiming und Neuhaus Bayern 26.02.1976 1 955
21. Boddengewässer Ostufer Zingst, Westküste Rügen- Hiddensee Mecklenburg-Vorpommern 31.07.1978 25 800
22. Krakower Obersee Mecklenburg-Vorpommern 31.07.1978 870
23. Ostufer der Müritz Mecklenburg-Vorpommern 31.07.1978 4 830
24. Galenbecker See Mecklenburg-Vorpommern 31.07.1978 1 015
25. Unteres Odertal bei Schwedt Brandenburg 31.07.1978 5 400
26. Niederung der Unteren Havel/Gülper See/Schollener See Brandenburg/ Sachsen- Anhalt 31.07.1978 8 920
27. Teichgebiet Peitz Brandenburg 31.07.1978 1 060
28. Helmestausee Berga-Kelbra Thüringen/Sachsen-Anhalt 31.07.1978 1 453
29. Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer Hamburg 01.08.1990 11 700
30. Mühlenberger Loch Hamburg 09.06.1992 675
31. Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Schleswig-Holstein 15.11.1991 454 988
32. Aland-Elbe-Niederung und Elbaue Jerichow Sachsen-Anhalt 21.02.2003 8 605
33. Bayerische Wildalm Bayern 09.10.2007 7
34. Oberrhein – Rhin supérieur Baden-Württemberg 28.08.2008 25 117
35. Rosenheimer Stammbeckenmoore Bayern 07.12.2020 1039
  Deutschland gesamt:     869 265

35 Ramsar-Gebiete dienen dem internationalen Feuchtgebietsschutz in Deutschland

Deutschland hat sich mit dem Beitritt zur Ramsar-Konvention im Jahr 1976 dazu verpflichtet, den Erhalt von Feuchtgebieten zu fördern. Seitdem wurden in Deutschland 35 Ramsar-Gebiete ausgewiesen. Sie sind auf 12 Länder mit einer Fläche von insgesamt 869.265 Hektar verteilt. Davon sind mehr als 80 Prozent Watt- und Wasserflächen der Nord- und Ostsee. Insgesamt gibt es in Deutschland drei staatenübergreifende Ramsar-Gebiete: die Bayerische Wildalm zwischen Deutschland und Österreich, den Oberrhein zwischen Deutschland und Frankreich sowie das Wattenmeer zwischen Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. 

Der Begriff "Ramsar-Gebiet" begründet dabei keinen eigenständigen rechtlichen Schutzstatus, sondern stellt ein Prädikat dar, das verliehen wird. Die Vertragsstaaten müssen für die Gebiete Managementpläne aufstellen und den ökologischen Zustand überwachen.

Deutsche Ramsar-Gebiete bieten Lebensräume für stark gefährdete Zugvögel und Fische

Alle deutschen Ramsar-Gebiete erfüllen mindestens drei der neun erforderlichen Kriterien: Sie sind Gebiete mit repräsentativen, seltenen oder einzigartigen Feuchtgebietstypen sowie von internationaler Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. So überwintern in den deutschen Ramsar-Gebieten zahlreiche feuchtgebietsgebundene Zugvogelarten (wie beispielsweise Zwergschwan, Waldsaatgans, Eisente), deren Verbreitung weltweit stark zurückgegangen ist. Sie sind zudem wichtige Lebensräume für stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte Fischarten (wie zum Beispiel Huchen, Ammersee-Kilch und Wanderfischarten wie Lachs und Maifisch). Beinahe die gesamte Fläche aller Ramsar-Gebiete in Deutschland ist zugleich auch im Rahmen von Natura 2000 geschützt.

Kontakt im BfN

Sachgebiet Geoinformation
Bundesamt für Naturschutz
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