Nationalparke in Deutschland

Karte als PDF
Start der Kartenanwendung
Anzahl, Fläche und Lebensräume der Nationalparke in Deutschland
Nationalpark | Gründungsjahr | Gesamtfläche in Hektar | vorrangig geschützte Lebensräume |
---|---|---|---|
Bayerischer Wald (Bayern | 1970 | 24.980 | Buchen-Bergmischwälder mit Tanne, Fichtenwälder der Hochlagen und Täler, Moore, Bergbäche, Blockhalden |
Berchtesgaden (Bayern) | 1978 | 20.804 | Alpine Felsschuttfluren, Rasen-Gesellschaften und Latschen-Gebüsche, submontane bis subalpine Mischwälder, Almweiden, Seen |
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (Schleswig-Holstein) | 1985 | 441.500 davon circa 97,7 Prozent Wasserfläche * |
Wattenmeer-Ökosysteme, Salzwiesen des Vorlandes, Sandbänke und Dünen |
Niedersächsisches Wattenmeer (Niedersachsen) | 1986 | 345.000 davon circa 93 Prozent Wasserfläche * |
Wattenmeer-Ökosysteme, Salzwiesen und Dünen der Ostfriesischen Inseln |
Hamburgisches Wattenmeer (Hamburg) | 1990 | 13.750 davon circa 97,1 Prozent Wasserfläche * |
Wattenmeer im Mündungsgebiet der Elbe mit starkem Gezeiten- und Brackwassereinfluss |
Jasmund (Mecklenburg-Vorpommern) | 1990 | 3.070 davon circa 22 Prozent Wasserfläche * |
Buchenwälder auf Kreidestandorten, Moore, Kreidesteilküste, küstennahe Ostsee |
Harz (Sachsen-Anhalt/Niedersachsen) | 1990/1994 | 24.732 | Subalpine Matten, Hochlagen-Fichtenwälder, Bergmisch- und Buchenwälder, Moore, Bergwiesen, Blockhalden und Felsformationen, Fließgewässer |
Sächsische Schweiz (Sachsen) | 1990 | 9.350 | Sandsteinfelsen, submontane wärme- und trockenheitsliebende Wälder, Schlucht- und Schatthangwälder |
Müritz-Nationalpark (Mecklenburg-Vorpommern) | 1990 | 32.200 | Kiefern- und Buchenwälder, Erlen- und Birkenbruch, Seen inkl. Röhrichte, Moore |
Vorpommersche Boddenlandschaft (Mecklenburg-Vorpommern) | 1990 | 78.600 davon circa 84 Prozent Wasserfläche * |
Boddengewässer, Salzwiesen, Dünen und Röhrichte, Kiefern- und Buchen- wälder, Trockenrasen |
Unteres Odertal (Brandenburg) | 1995 | 10.323 | Flussauenlandschaft, Altarme und-wasser, Ried- und Röhricht-bestände, Feuchtgrünland, Hangwälder, Steppenrasen |
Hainich (Thüringen) | 1997 | 7.513 | Laubmisch- und Buchenwälder mittlerer und reicherer Standorte in unterschiedlichen Sukzessionsstadien |
Eifel (Nordrhein-Westfalen) | 2004 | 10.770 | Atlantisch geprägte, bodensaure Buchenmischwälder (kollin bis submontan), Magerweiden, Felsen, Urftsee |
Kellerwald-Edersee (Hessen) | 2004 | 7.688 | Submontane, bodensaure Buchenwälder, felsig-trockene Steilhänge, Eichen-Trockenwälder |
Schwarzwald (Baden-Württemberg) | 2014 | 10.062 | Montane fichtenreiche Buchen-Tannen-Mischwälder, Hochheiden |
Hunsrück-Hochwald (Rheinland-Pfalz/Saarland) | 2015 | 10.230 | Bodensaure Buchen- und Eichenwälder, Blockschutthalden und Hangmoore |
Zahl der Nationalparke hat sich auf 16 erhöht
Nationalparke nach § 24 Bundesnaturschutzgesetz sind Gebiete, die nicht oder nur wenig vom Menschen beeinflusst sind beziehungsweise die Möglichkeit haben, sich weitestgehend unbeeinflusst zu entwickeln. Mit den neu dazu gekommenen Nationalparken „Schwarzwald“ (Januar 2014) und „Hunsrück-Hochwald“ (Februar 2015) hat sich die Zahl der Nationalparke in Deutschland auf 16 erhöht. Die Größen, Zonierungen, Zerschneidungsgrade und die personelle Ausstattung der Nationalparke sind recht unterschiedlich.
Die Gesamtfläche der Nationalparke (ohne die marinen Gebiete) entspricht einem Flächenanteil von etwa 0,6 Prozent der terrestrischen Fläche Deutschlands. Dies ist im europäischen Vergleich als gering zu bewerten.
Die empfohlene Mindestgröße wird bei 12 von 16 Nationalparken erreicht
Für Nationalparke in Deutschland wird eine Mindestgröße von 10.000 Hektar empfohlen. Nur in begründeten Ausnahmefällen sollte ein kleineres Gebiet von besonderer internationaler Repräsentativität als Nationalpark ausgewiesen werden. 12 der 16 deutschen Nationalparke haben die empfohlene Mindestfläche. Das Größenspektrum reicht von rund 3.000 Hektar (Nationalpark Jasmund) bis über 440.000 Hektar (Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer). Die Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes hinsichtlich des Anteils einer Kernzone (Fläche mit vom Menschen unbeeinflusster Naturentwicklung, Wildnisgebiet) von mindestens 50 Prozent der Gesamtfläche erfüllen derzeit 11 Nationalparke.
Eine Ausweisung weiterer Nationalparke beziehungsweise die Erweiterung bestehender Nationalparke ist vor allem angesagt, um damit Lebensräume zu erfassen, die durch das bestehende Netz noch nicht beziehungsweise noch nicht in ausreichendem Umfang berücksichtigt wurden. Darüber hinaus ist insbesondere eine Verbesserung der Qualität und des Managements der ausgewiesenen Nationalparke anzustreben.