Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung gebietsfremder Wirbeltierarten
20 invasive Wirbeltierarten gefährden die biologische Vielfalt in Deutschland
In Deutschland kommt in freier Natur eine Vielzahl gebietsfremder Wirbeltierarten vor, die absichtlich oder unabsichtlich freigesetzt worden sind. Einige dieser Arten haben ein erhebliches Gefährdungspotenzial für die biologische Vielfalt und werden daher als „invasiv“ bezeichnet. Mithilfe der Naturschutzfachlichen Invasivitätsbewertung des BfN wurde das Gefährdungspotenzial der 146 in Deutschland wild lebenden gebietsfremden Wirbeltierarten ermittelt: 20 gelten als invasiv, die meisten dieser Arten stammen aus Nordamerika. Sie wurden über den Tierhandel absichtlich eingeführt und haben sich schon großräumig in Deutschland ausgebreitet.
Schnelles Handeln ist bei invasiven Arten der BfN-Aktionsliste sinnvoll
Auf der Aktionsliste des BfN werden 7 invasive Wirbeltierarten geführt. Sie haben im Naturschutz eine besondere Priorität, da sie erst am Anfang ihrer Ausbreitung stehen. Außerdem sind für diese Arten Sofortmaßnahmen vorhanden. Hier besteht die berechtigte Chance, die bislang nur kleinen Bestände vollständig beseitigen zu können. Am Beispiel des Nordamerikanischen Ochsenfrosches ist das bereits nahezu erfolgreich umgesetzt worden.
Wissen über Gefährdungspotential und Einfuhrwege gebietsfremder Arten ist für Bekämpfung elementar
Das Gefährdungspotenzial (Invasivität) gebietsfremder Arten und die Bedeutung von Einfuhrwegen (zum Beispiel Tierpark, Tierzucht oder Schiffsrumpf) sind für die einzelnen taxonomischen Gruppen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Um gebietsfremde Arten effizient abwehren und beseitigen zu können, muss man ihr jeweiliges Gefährdungspotenzial für die biologische Vielfalt sowie ihre verantwortlichen Einfuhrwege kennen.