Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Zeitliche Entwicklung des Indikators „Bewusstsein für biologische Vielfalt“ und seiner Teilindikatoren

Gesellschaft
Mit der Naturbewusstseinsstudie 2023 werden zum zweiten Mal Daten zur Neufassung des Bewusstseinsindikators für biologische Vielfalt präsentiert, der das bisherige Messinstrument im Jahr 2021 abgelöst hat. Der neue Indikator betrachtet das Antwortverhalten der Befragten hinsichtlich relevanter psychologischer Faktoren, die im Zusammenhang zu umwelt- und naturverträglichem Verhalten stehen. Im Jahr 2025 bildeten 25 % der Bevölkerung mit hoch ausgeprägtem Biodiversitätsbewusstsein den empirischen Eichwert für die Fortsetzung der Erhebungen im zweijährigen Abstand. Der neue Wert des Indikators für das Jahr 2023 beträgt 38 %, und belegt damit einen substanziellen Zuwachs in der Bevölkerungsgruppe mit hohem Bewusstsein für biologische Vielfalt.
Im Diagramm werden die 6 psychologischen Faktoren mit Vorhersagekraft für naturschutzorientiertes Verhalten dargestellt, die der neue Gesellschaftsindikator „Bewusstsein für biologische Vielfalt“ erfasst: Naturverbundenheit, Problembewusstsein, soziale Identität, soziale Norm, Einstellungen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle. In einem 2. Bildelement wird sichtbar, dass 25 % der Bevölkerung mit hoch ausgeprägtem Biodiversitätsbewusstsein den empirischen Eichwert für die Fortsetzung der Erhebungen bilden. Vergrößern

Im Gegensatz zum bisherigen Indikator, der nur die Teilaspekte Wissen, Einstellungen und Verhaltensbereitschaften für biologische Vielfalt abdeckte, ist der neue Indikator deutlich breiter aufgestellt. Gemessen werden Naturverbundenheit, Problembewusstsein, soziale Identität, soziale Norm, Einstellungen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle als psychologische Faktoren, die evidenzbasiert im Zusammenhang zu Umweltverhalten stehen. Zusätzlich wurde vor dem Hintergrund der politischen Relevanz von Verhaltenswandel und transformativem gesellschaftlichen Wandel die Messung von Verhaltensbereitschaften deutlich ausgebaut. Ausgewählte Befunde des neuen Bewusstseinsindikators für das Jahr 2023 sind unter anderem: 77 % der Bevölkerung fühlen sich mit der Natur verbunden (Faktor Naturverbundenheit, Zustimmung „voll und ganz“: 35 %, weitere 42 % „eher“; vgl. 2021: insgesamt 69 Prozent). 83 % sind davon überzeugt, dass die biologische Vielfalt auf der Erde abnimmt (Faktor Problembewusstsein, Zustimmung „voll und ganz“ 44 %, weitere 39 % „eher“; vgl. 2021: insgesamt 74 %). 42 % fühlen sich mit Gruppen verbunden, die sich aktiv für den Schutz der biologischen Vielfalt einsetzen (Faktor soziale Identität, Zustimmung „voll und ganz“ 14 %, weitere 28 % „eher“; vgl. 2021: insgesamt 35 %). Für 47 % der Bevölkerung gilt, dass Menschen, die einem persönlich wichtig sind, naturschonende Produkte bei ihren Einkäufen bevorzugen (Faktor soziale Norm, Zustimmung „voll und ganz“ 16 %, weitere 31 % „eher“; vgl. 2021: insgesamt 38 %). Alltägliche Wege, zum Beispiel zum Einkaufen oder zur Arbeit, zu Fuß oder mit dem Rad zu erledigen, finden 83 % gut (Faktor Einstellungen, Zustimmung „finde ich sehr gut“ 53 %, weitere 30 % „finde ich eher gut“; vgl. 2021: insgesamt 59 %). Für 30 % der Bevölkerung ist es persönlich leicht, bei Einkäufen für naturschonend erzeugte Produkte mehr zu bezahlen (Faktor wahrgenommene Verhaltenskontrolle, Zustimmung „sehr leicht“ 7 %, weitere 23 % „eher leicht“; vgl. 2021: 36 %). Als ein Beispiel für Verhaltensabsichten liegt für 67 % der Bevölkerung die Bereitschaft vor, ihren Fleischkonsum zu reduzieren („sehr bereit“: 30 %, weitere 37 % „eher“; vgl. 2021: 69 %).

Zurück nach oben