Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Baar

Abgrenzung der Landschaft "Baar" (12100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Baar" (12100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Baden-Württemberg
Landschaftsgroßeinheit
Süddeutsches Stufenland mit seinen Randgebirgen und dem Oberrheinischen Tiefland
Landschaftstyp
3.1 Gehölz- bzw. waldreiche Kulturlandschaft
Landschafts-ID
12100
Fläche in km²
376 km2
Abgrenzung der Landschaft "Baar" (12100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Baar" (12100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die Baar ist eine altbesiedelte, offenlanddominierte Hochfläche zwischen Schwarzwaldrand, Schwäbischer Alb und Wutachschlucht. Das Relief ist insgesamt sehr ausgeglichen, die Talplatten mit gefällsarmen Bächen breit und die Schichtstufen wenig markant. Die durchschnittlich 700 m ü. NN hohe Ebene wird von mehreren versumpften Niederungen durchzogen (oberes Neckartal, Brigach, Breg, Stille Musel). Der westliche, heckengäu-ähnliche Bereich ist durch einen schmalen, gewässerreichen Hügelstreifen aus Tonen und Mergeln des unteren und mittleren Muschelkalks geprägt. Der östliche Teil setzt sich hiervon durch eine 100 m hohe Schichtstufe des Schwarzjura ab. Die Böden wechseln zwischen tiefgründigen Lehmen und sandigen Kalkschutten. Es handelt sich um eine typische Offenlandschaft, die allerdings in Hangbereichen in einen dichten Nadelwaldbewuchs übergehen kann.
Die Landschaft ist durch ausgedehnte Ackerfluren und baumarme Wiesenplatten geprägt. Der Ackerbau beschränkt sich zudem auf Futtergetreide, da für anspruchsvollere Kulturpflanzen das Klima zu rauh ist. Auf den Hängen und in den feuchten Talgründen herrscht Grünlandnutzung vor. Die Forstwirtschaft hat lokal eine hohe Bedeutung, vorzugsweise in Hanglagen und auf Hochflächen. Das altbesiedelte Gebiet besitzt mit den Zentren Villingen und Schwenningen eine verhältnismäßig hohe Bevölkerungsdichte und ist dementsprechend einem hohen Naherholungsdruck ausgeliefert.
Weite Bereiche der Baar sind Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes "Baar". Die versumpften Niederungen sind durch Hochmoore, Niedermoore, Bruchwälder und Feuchtwiesen gekennzeichnet. Die Moorbereiche (u.a. Schwenninger Moos) stellen dabei bundesweit bedeutsame Biotope dar. Am westlichen Rand befindet sich ein regionaler Verbreitungsschwerpunkt von Magerrasengesellschaften (u.a. Thesium pyrenaicum (Wiesen-Leinblatt)). Bedeutende Lebensräume bilden zudem der "Unterhölzer Wald" sowie wassergefüllte Torfstiche und Grünlandgebiete im Verbund mit Resten offener Moore ("Pfohrener Ried"). Die Wirtschaftswälder sind häufig fichtendominiert und ebenso wie die großen Ackerflächen lokal von Artenverarmung bedroht. Neben den schon erwähnten Naturräumen sind noch weitere Landschaftsteile als NSG, SPA- und FFH-Gebiete ausgwiesen. Die hohe Bedeutung der Baar liegt in den Brutvorkommen von Rot- und Schwarzmilan, die hier Verbreitungsschwerpunkte in Baden-Württemberg haben. An weiteren im Gebiet brütenden Arten der Vogelschutzrichtlinie konnten Wanderfalke, Baumfalke, Wespenbussard, Grauspecht, Mittelspecht, Wachtel, Wachtelkönig, Wasserralle, Zwergtaucher, Weißstorch, Kiebitz, Knäk- und Krickente, Eisvogel, Heidelerche, Beutelmeise, Braunkehlchen, Grauammer, Schwarzkehlchen u.a. nachgewiesen werden.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
6 %
Vogelschutzgebiete
60,78 %
Naturschutzgebiete
2,71 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
61,34 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
Zurück nach oben