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Bundesamt für Naturschutz

Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet

Abgrenzung der Landschaft "Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet" (81200) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet" (81200), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Berlin
Brandenburg
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
3.2 Gewässerlandschaft (gewässerreiche Kulturlandschaft)
Landschafts-ID
81200
Fläche in km²
547 km2
Abgrenzung der Landschaft "Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet" (81200) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet" (81200), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Das Gebiet erstreckt sich über 50 km in Ost-Westrichtung von Berlin über Potsdam bis nach Brandenburg. Dominierendes Element ist die Havel, die zu Seen verbreitert und in gewundenem Lauf mit vielen Altarmen die Niederung erfüllt und sich vor Brandenburg mit der von Süden kommenden Emster und der sich nördlich anschließenden Seenkette des Beetzsees vereinigt. Zahlreiche Seen bestimmen weiterhin das Landschaftsbild, viele stehen mit der Havel in Verbindung. Aus dem Niederungsgebiet ragen gelegentlich kleine Grundmoränenplatten, z.T. sogar mit aufgesetzten Endmoränenkuppen empor, als höchste Erhebung ist hier der Götzer Berg mit 109 m zu nennen. Die Niederung ist mit Talsanden erfüllt. Entlang der Gewässer haben sich großflächig Niedermoorböden gebildet, als seit dem Mittelalter ein in Brandenburg bestehender Mühlenstau die Niederung jährlich über Monate überflutete. Die Seen der Havel weisen daher heute breite Verlandungszonen und vermoorte Bereiche auf, auch wenn die Hochwässer nur noch gelegentlich im Frühjahr auftreten. Die Grundmoränenplatten erheben sich etwa um 10 m aus der Niederung, so dass Ackerbau und Obstanbau möglich sind. Auf den Endmoränenkuppen stehen meistens Nadelforste, aber auch strukturreiche Laub- und Mischwälder, so besonders im Bereich östlich von Potsdam.
Im Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet ist eine sehr gemischte Landnutzung zu finden. So sind große Flächen auf den Grundmoränenplatten und in gut entwässerten Niederungen unter Ackernutzung, große Obstanbaugebiete befinden sich im östlichen Teil der Landschaft, die grundwassernahen Niederungsflächen tragen Grünländer und die Kuppen werden forstwirtschaftich genutzt. Die Havel und die Seen, aber auch die strukturreichen Wälder werden touristisch und als Naherholungsgebiet für die Potsdamer und Berliner Region genutzt.
Als Naturschutzgebiete und FFH-Lebensräume sind vor allem Bereiche der Havel und Havelseen, der Emsterniederung sowie andere Seen des Gebietes ausgewiesen. Sie weisen breite Verlandungszonen mit Röhrichten, Seggenrieden, Erlenbruchwäldern und Feuchtwiesen auf. Hervorzuheben sind die Binnensalzstellen am Rietzer See in der Emsterniederung und die offenen Sandbänke der Ketziner Havelinseln und der Wolfsbruch, der als eines der letzten Niedermoore noch alljährlich überflutet wird. Als strukturreicher Wald wurde der Königswald mit Rotbuchen-, Traubeneichen- und Kiefernbeständen unter Naturschutz gestellt. Auf Dünenzügen und Grundmoränenkuppen sind bedeutende Trockenlebensräume ausgebildet.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
13,39 %
Vogelschutzgebiete
34,72 %
Naturschutzgebiete
7,82 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
38,36 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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