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Bundesamt für Naturschutz

Burgwald

Abgrenzung der Landschaft "Burgwald" (34501) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Burgwald" (34501), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Hessen
Landschaftsgroßeinheit
Deutsche Mittelgebirgsschwelle
Landschaftstyp
2.8 Andere waldreiche Landschaft
Landschafts-ID
34501
Fläche in km²
261 km2
Abgrenzung der Landschaft "Burgwald" (34501) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Burgwald" (34501), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Der Burgwald ist eine Mittelgebirgslandschaft in Hessen. Er gliedert sich in den überwiegend bewaldeten nördlichen und den offeneren, südlichen Burgwald sowie Wohratal, Wetschaft-Senke und Buntstruth. Im Norden dieser Landschaft befinden sich relativ unzerschnitte Wälder, die von vermoorten Talzügen und zum Teil naturnahen Gewässern durchzogen werden. Es kommen Hainsimsen- und Perlgrasbuchenwälder sowie Eichen-Hainbuchenwälder auf weniger feuchten Standorten vor. Bruch- und Erlensumpfwälder wachsen auf quellig-sumpfigem Mineralboden. Grünland ist bandartig an Waldrändern, in Auen sowie an steilen Hängen zu finden. Markant sind auch die vielen alten Baumveteranen, häufig Eichen, aber auch Linden, die in den Wäldern oder auch in den Ortschaften zu finden sind. Ackerflächen dominieren im Osten, Süden und Westen in den Landschaftsuntereinheiten Wetschaft und Wohratal überwiegend außerhalb der Auen. Im Nordwesten sind die Schläge klein- bis mittelgroß, sonst sind sie mittelgroß bis groß und werden durch Hecken, Gebüsche und Feldholzinseln aufgelockert. Es handelt sich um ausgedehntes Buntsandsteinplateau, das teilweise mit Lösslehm bedeckt ist und auf einer Höhe von ca. 400 m liegt. Die Ränder sind stark zertalt. Die durchschnittlichen Jahresniederschläge betragen 600 bis 780 mm (Leelage), die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8 °C. Die Böden sind nährstoffarm mit geringer Basensättigung, skeletthaltig und mittelgründig. Die vorherrschenden Bodentypen sind Braunerden, podsolige Braunerden sowie Podsole. Über Löss sind auch tiefgründigere, nährstoffreichere Böden (Parabraunerden, erodierte Parabraunerden) zu finden.
Forstliche Nutzung dominiert eindeutig gegenüber Acker- und Grünlandnutzung. Der Fremdenverkehr gewinnt an Bedeutung als Zuerwerb für Land- und Forstwirtschaft. Der nördliche Burgwald ist ein Erholungsgebiet mit besonderer Bedeutung. Als historische Nutzungsform tritt Hudenutzung auf.
Die hohe naturschutzfachliche Bedeutung des Burgwaldes zeigt sich z.B. daran, dass etwa 55% der Landschaftsfläche als Schutzgebiete ausgewiesen wurden. Hier finden sich insgesamt 10 FFH-Gebiete und ein großes EU-Vogelschutzgebiet im Zentrum der Landschaft. Die unzerschnittenen Waldgebiete bieten Lebensraum für Kolkrabe, Schwarzstorch, Schwarzspecht und seine Folgebrüter. Laut FFH-Kartierung kommen im Burgwald Sperlingskauz und Rauhfußkauz mit den höchsten Brutvogeldichten zumindest für Hessen, wenn nicht für die BRD vor. Die in den Wäldern eingebetteten mesotroph-sauren Moore ^mit Torfmächtigkeiten von bis zu über 2 Metern (Krämersgrund) sind als Naturschutz- und FFH-Gebiete geschützt. An seltenen und bedrohten Arten kommen im Burgwald neben seltenen Arten der Moore wie dem Torfmoos Sphagnum imbricatum, Schmalblättriger Sonnentau, Weißes Schnabelried auch seltene Farne wie Zeillers Flachbärlapp (Diphasiastrum zeileri) vor.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
5,62 %
Vogelschutzgebiete
54,95 %
Naturschutzgebiete
1,33 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
55,06 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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