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Bundesamt für Naturschutz

Havelländisches Luch

Abgrenzung der Landschaft "Havelländisches Luch" (78002) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Havelländisches Luch" (78002), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Berlin
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
4.2 Ackergeprägte offene Kulturlandschaft
Landschafts-ID
78002
Fläche in km²
869 km2
Abgrenzung der Landschaft "Havelländisches Luch" (78002) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Havelländisches Luch" (78002), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Charakteristisch für diese Luchlandschaft sind die von unzähligen Gräben und Kanälen durchzogenen Grünländer und Ackerflächen. Die Hauptwasseradern sind die Dosse im Westen, der Rhinkanal, der kleine Haupt- und Grenzkanal sowie der Havelländische Große Hauptkanal. Sie nehmen zahllose Gräben auf, die in erster Linie der Entwässerung dienen, und entwässern nach Westen in die Havel. Die Luchlandschaft gehört zu dem größten geschlossenen Niedermoorkomplex in Brandenburg und weist grundwasserbestimmte Sand- und Moorstandorte auf. Sie erstreckt sich im ehemaligen Berliner Urstromtal in Ost-West-Richtung. An den Rändern der Niederung steigen Sander- und Moränenplatten auf, kleinere Talsandgebiete liegen auch innerhalb der Niederung bei Zootzen und Paulinenaue und erheben sich wenige Meter über die Umgebung. Diese sind mit Kiefern- und Laubwäldern bestockt, während das übrige Gebiet ausgesprochen waldarm ist. Vereinzelt findet man Reste auenartiger Laubwälder. Die ehemals flächig vorhandenen Feucht- und Naßgrünländer sind durch Meliorationsmaßnahmen zu großen Teilen in ackerfähige Flächen und Saatgrünland umgewandelt worden. Dadurch wurde eine nachhaltige Verschlechterung der Lebensraumsituation vieler Pflanzen und Tiere bewirkt. Dennoch befinden sich bedeutsame Brut- und Rastgebiete in der Landschaft, wie z.B. der Kranichrastplatz nördlich von Nauen mit 12.000 Vögeln auf dem Herbstzug.
Hauptnutzungsart sind heute die Ackerwirtschaft und Grünlandnutzung (Weide, Mähweide, Saatgrünland).
Großflächig sind Feucht- und Naßwiesenbereiche an Dosseniederung und Unterem Rhinluch unter Schutz gestellt. Hier sind an schutzwürdigen Vegetationseinheiten in erster Linie Niedermoor, Seggensümpfe und Röhrichte zu finden. Die Gebiete, deren größtes das EU-Vogelschutzgebiet Rhin-Havelluch ist, haben entweder FFH-, SPA- oder NSG-Status. Im Lindholz und Friesacker Zootzen sind naturnahe Laubwaldgesellschaften als NSG ausgewiesen. Das Havelländische Luch ist großflächig als Important Bird Area gemeldet und gehört auch hinsichtlich der Unzerschnittenheit zu den schutzwürdigen Landschaften.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
7,75 %
Vogelschutzgebiete
60,42 %
Naturschutzgebiete
7,11 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0,24 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
63,71 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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