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Bundesamt für Naturschutz

Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte

Abgrenzung der Landschaft "Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte" (47400) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte" (47400), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Landschaftsgroßeinheit
Deutsche Mittelgebirgsschwelle
Landschaftstyp
3.7 Gehölz- bzw. waldreiche ackergeprägte Kulturlandschaft
Landschafts-ID
47400
Fläche in km²
1358 km2
Abgrenzung der Landschaft "Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte" (47400) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte" (47400), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die "Ilm-Saale- und Ohrdruffer Platte" bildet die südöstliche Kalktafelumrandung des innerthüringischen Keuperbeckens. Sie ist eine weitgespannte, fast ebene Hochfläche, die durch steilwandig und scharfkantig eingetiefte Kerb- und Kerbsohlentäler in einzelne Platten und Riedelflächen zerlegt ist. In den Tälern der wichtigsten Flüsse Gera, Ilm und Saale befinden sich einige große Bergsturzgebiete. Das Geratal im Plaueschen Grund ist um 280 m eingesenkt. Die Plateaus erreichen eine Höhe von bis zu 550 m ü. NN (Reinbergscholle).
Die landwirtschaftliche Nutzung in Form von Ackerbau dominiert die Landschaft, ungefähr ein Drittel der Fläche ist bewaldet. Auf den Hochflächen wird bei wenig Grünland Getreide, Kartoffel und Luzerne angebaut, im östlichen Teil zudem der Anbau von Getreide und Zuckerrüben betrieben. In den klimabegünstigten Tälern wachsen anspruchsvolle Spezialkulturen wie Hopfen, es findet außerdem Feldgartenbau und Obstanbau statt. Die Trockenrasen bilden extensive Hutetriften, z.T. Obstanlagen.
Größtes Schutzgebiet in der Landschaft ist das EU-Vogelschutzgebiet ?Muschelkalkhänge der westlichen Saaleplatte?. An den absonnigen Hängen bilden Kalkbuchenwälder, an den sonnenseitigen Hängen xerotherme Karstwälder die natürlichen Waldgesellschaften. Auf den Flächen sind es Stieleichen-Eschen- und Stieleichen-Hainbuchenwälder. Floristisch bedeutsam sind v.a. die süd- und westexponierten trockenwarmen, hellen Kalksteinhänge mit ihren Übergängen von Felssteppen zu artenreichen Steppen. Es gibt Heidewälder mit kontinentaler und submediterraner Flora. Auslaugung und Verkarstung haben zur Bildung zahlreicher Erdfälle und Springquellen, zu Trockentälern und Flussversinkungen in diesem Gebiet geführt. Innerhalb der Landschaft liegen einige Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Bei Ohrdruf liegt ein großer Truppenübungsplatz mit großräumigen Komplexen von Trockenbiotopen und sekundären Feuchtwiesen. Durch Hutung entstandene Trocken- und Halbtrockenrasen bieten einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Außerhalb der bestehenden Schutzgebiete wurden weitere Flächen als national bedeutsam für den bundesweiten Biotopverbund erfasst.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
19,92 %
Vogelschutzgebiete
21,61 %
Naturschutzgebiete
4,44 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
3,09 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
26,85 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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