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Bundesamt für Naturschutz

Nauener Platte

Abgrenzung der Landschaft "Nauener Platte" (81000) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Nauener Platte" (81000), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Berlin
Brandenburg
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
3.7 Gehölz- bzw. waldreiche ackergeprägte Kulturlandschaft
Landschafts-ID
81000
Fläche in km²
465 km2
Abgrenzung der Landschaft "Nauener Platte" (81000) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Nauener Platte" (81000), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die Landschaft der Nauener Platte lässt sich in vier Teilräume unterteilen. Der größte Teil, die eigentliche Nauener Platte, hat den Charakter einer großflächigen Agrarlandschaft mit wenig Reliefbewegung und großen Ackerschlägen. Sie wird gebildet von einer fruchtbaren, flachwelligen Grundmoränenplatte. In ihr befinden sich eine Vielzahl von Söllen, die heute zum Teil aber durch Entwässerungsmaßnahmen trockengefallen sind. Am Südrand verzahnt sich die Grundmoräne mit dem Niederungsgebiet der Havelniederung. Einige Seenketten mit Röhrichtzonen und einige Binnensalzstellen im Päwesiner Lötz bereichern die ansonsten eintönige Agrarlandschaft. Der westliche Teil der Nauener Platte weist stark sandhaltiges Material auf, das zu Dünen aufgeweht wurde. Hier stocken überwiegend Kiefernforste, z. T. mit Eichen durchsetzt. Im Westen schließt sich ein Luchgebiet an, das im Norden mit dem Havelländischen Luch verbunden ist. Es ist eingekesselt zwischen der Nauener Grundmoränenplatte und den Moränen des Westhavelländischen Ländchens und wird vom Havelländischen Großen Hauptkanal als größtes Gewässer durchschnitten, dem zahlreiche Entwässerungsgräben und Kanäle zufließen. Die stärker entwässerten Flächen können beackert werden, in den feuchteren Bereichen liegt Grünland. Östlich der eigentlichen Nauener Platte liegt, durch die schmale Niederung des Havelkanals getrennt, die Döberitzer Heide. Sie stellt eine sandige Fazies der Grundmoräne dar und weist ausgedehnte Dünenfelder auf. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz befinden sich hier einzigartig ausgebildete Lebensräume von Eichenmischwäldern, Erlenbruchwäldern, Wäldern und Rasengesellschaften trockener Standorte bis hin zu aufgelassenen Graslandschaften sowie Röhricht- und Moorgesellschaften feuchter Standorte.
Den überwiegenden Anteil an der Landnutzung nimmt die Ackerwirtschaft ein, zu gleichen Anteilen liegen Grünlandwirtschaft und forstliche Nutzung vor.
Zwei große Schutzgebiete liegen in der Landschaft der Nauener Platte. Zum einen ist der ehemalige Truppenübungsplatz der Döberitzer Heide und Ferbitzer Bruch großflächig als NSG, FFH- und SPA-Gebiet ausgewiesen. Die Vielfalt an mosaikartig eng miteinander vernetzten Biotopstrukturen, wie natürliche Waldgesellschaften, trockene und feuchte Standorte sind für Vögel, wie auch Amphibien und Reptilien wertvolle Lebensräume. Das zweite große Schutzgebie, welches auch die meisten anderen Schutzgebiete beinhaltet ist das EU-Vogelschutzgebiet "Mittlere Havelniederung". Bedeutende Lebensräume sind ausgedehnte Niedermoorwiesen mit verschiedenen Feuchtwiesengesellschaften, naturnahe Waldgesellschaften, Trockenrasen, Zwergstrauch- und Dünenheiden, Röhrichte, Seggen- und Binsengesellschaften sowie Schwimmblattgesellschaften. Es kommen unter anderem der Schrei- und Fischadler vor.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
10,9 %
Vogelschutzgebiete
27,02 %
Naturschutzgebiete
9,79 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
28,25 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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