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Bundesamt für Naturschutz

Watten im Elbe-Weser-Dreieck Jadebusen

Abgrenzung der Landschaft "Watten im Elbe-Weser-Dreieck Jadebusen" (61202) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Watten im Elbe-Weser-Dreieck Jadebusen" (61202), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Bremen
Hamburg
Niedersachsen
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
1.1 Wattenmeerlandschaft der Nordsee
Landschafts-ID
61202
Fläche in km²
1120 km2
Abgrenzung der Landschaft "Watten im Elbe-Weser-Dreieck Jadebusen" (61202) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Watten im Elbe-Weser-Dreieck Jadebusen" (61202), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Der Gezeitenrhythmus bestimmt das wechselnde Landschaftsbild von ausgedehnten Wattflächen und Wasserbedeckung. Mit 360 cm hat der Jadebusen den höchsten Tidenhub in der Deutschen Bucht. Die Wattlandschaft zwischen der Jade und der Elbe wird von Südwest nach Nordost durch die großen Priele in den Jadebusen, den "Hohen Weg" mit der Düneninsel Mellum, das Weserästuar, das Wurster Watt, den "Großen Knechtsand" und das Neuwerker Watt mit den Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn unterteilt. Das Watt ist aus schlickigen bis sandigen holozänen Sedimenten aufgebaut und unterliegt ständigen Veränderungen bedingt durch Strömungs- und Windverhältnisse. Die Uferstreifen sind mit unterschiedlich naturnahen Salzwiesen gesäumt. Die Inseln sind bis auf Neuwerk unbefestigt und unterliegen einer starken Dynamik. Der Mensch greift seit dem 9. Jahrhundert in die Morphodynamik der Küstenzonen ein, um Land zu gewinnen und zu befestigen. Neuwerk, als einzige bewohnte Insel, ist bedeicht, ebenso die Festlandsküste. Der Jadebusen ist Zeugnis vergeblicher Mühen, er entstand durch Deichbrüche bei Sturmfluten im 12. Jhd.. Auf dem Scharhörner Watt ist die Insel Nigehörn 1989 künstlich aufgespült worden, um insbesondere der Vogelwelt als Ersatz für die stark erodierte Insel Scharhörn als Brutplatz dienen zu können. Bekannt ist besonders der Große Knechtsand als Mauserplatz für Brandenten, die sich zu Zehntausenden aus ganz Europa im Sommer hier einfinden.
Das Wattenmeer wird durch die Küstenfischerei (Garnelen, Plattfische und Miesmuscheln) genutzt. Die Jagd im Nationalpark ist seit 1994 nicht mehr erlaubt. Salzwiesen werden z.T. noch intensiv zur Schafbeweidung genutzt. Die touristische Nutzung spielt besonders auf der Wattwanderstrecke vom Festland nach Neuwerk eine Rolle, ansonsten beschränkt sich die Erholungsnutzung auf das Festland.
Aufgrund der weltweiten Einmaligkeit des Wattenmeeres als Lebensraum ist das Gebiet als Nationalpark ausgewiesen. Es hat durch das reiche Nahrungangebot eine außerordentlich hohe Bedeutung für den internationalen Vogelzug und ist insbesondere als Mausergebiet für Brandenten von internationaler Bedeutung. Darüberhinaus ist die Landschaft als Rast-, Durchzugs- bzw. Überwinterungsgebiet von bundesweiter Bedeutung.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
88,35 %
Vogelschutzgebiete
90,68 %
Naturschutzgebiete
2,23 %
Nationalparke
88,56 %
sonst. Schutzgebiete
88,04 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
90,9 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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