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Bundesamt für Naturschutz

Westhavelländisches Ländchen

Abgrenzung der Landschaft "Westhavelländisches Ländchen" (78100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Westhavelländisches Ländchen" (78100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Brandenburg
Landschaftsgroßeinheit
Norddeutsches Tiefland
Landschaftstyp
2.8 Andere waldreiche Landschaft
Landschafts-ID
78100
Fläche in km²
207 km2
Abgrenzung der Landschaft "Westhavelländisches Ländchen" (78100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Westhavelländisches Ländchen" (78100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Die Landschaft des Westhavelländischen Ländchens liegt zwischen der Havelniederung und dem Havelländischen Luch. Genau genommen handelt es sich um drei Diluvialinseln, das Rhinower Ländchen, das Friesacker Ländchen und das Nennhausener Ländchen, denen markante Endmoränen aufgesetzt sind, so dass sie mit Höhen bis zu 96 m deutlich aus den ca. 30 m hoch gelegenen Niederungen aufragen. Auf den sandigen Böden, z. T. auch den Dünensanden befinden sich meist Kiefernforste, auf etwas reicheren Böden ist Ackerbau möglich. Zwischen den einzelnen Moränenkomplexen liegen Niederungsgebiete mit Fließgewässern und Gräben, die nach der Rodung der Erlenbruchwälder heute überwiegend Grünland tragen, aber durch Melioration auch großflächig beackert werden. Vor der Eindeichung der Elbe waren sie Überflutungsflächen und regelmäßig mit Sedimenten überschlickt, heute werden die Niederungen noch gelegentlich bei Frühjahrshochwässern überschwemmt. Sie sind Lebensraum zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Herauszuheben ist das Vorkommen der Großtrappe, die hier eines ihrer letzten Refugien im mitteleuropäischen Raum hat.
Die Hauptnutzungstypen sind die Forst- und Ackerwirtschaft, die Niederungen werden großflächig auch mit Grünländern bewirtschaftet.
Größere Teile der Landschaft gehören zum EU-Vogelschutzgebiet (SPA) "Niederung der Unteren Havel". Neben dem Großtrappenschongebiet gibt es im Westhavelländischen Ländchen drei Naturschutzgebiete, die zugleich FFH- oder SPA-Gebiete sind. Am Gollenberg befinden sich wertvolle Trockenrasen- und Heidestandorte an einer steilen Moränenabbruchkante, die insbesondere Schmetterlinge, Kleinvögel und Kriechtiere beherbergen. Der Görner See weist Verlandungsgesellschaften, ausgedehnte Röhrichte, Erlenbruchstandorte sowie Feuchtwiesen und offene Moorgesellschaften auf und ist Lebensraum für Seeadler, Kranich, Rohrdommel und zahlreiche Wat- und Wasservögel. Naturnahe Auenlandschaften und Erlenbrüche sind im NSG "Unteres Rhinluch" geschützt, welches aber nur zu einem geringen Teil in dieser Landschaft liegt.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
3,85 %
Vogelschutzgebiete
22,61 %
Naturschutzgebiete
1,4 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
24,09 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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