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Bundesamt für Naturschutz

Zittauer Gebirge

Abgrenzung der Landschaft "Zittauer Gebirge" (43100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Zittauer Gebirge" (43100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007
Bundesland
Sachsen
Landschaftsgroßeinheit
Deutsche Mittelgebirgsschwelle
Landschaftstyp
2.1 Reine Waldlandschaft
Landschafts-ID
43100
Fläche in km²
43 km2
Abgrenzung der Landschaft "Zittauer Gebirge" (43100) Vergrößern
Abgrenzung der Landschaft "Zittauer Gebirge" (43100), Kartengrundlage: © GeoBasis-DE/ BKG 2007

Beschreibung

Das Zittauer Gebirge ist ein geschlossener, bewaldeter Gebirgszug, der sich 300-400 m ü. NN über das vorgelagerte Zittauer Becken erhebt. Es stellt einen Ausschnitt der sich nach Süden fortsetzenden sächsisch-böhmischen Sandsteinregion dar. Das Sandsteinmassiv wird durch eine Reihe markanter Bergkuppen aus Phonolit oder Basalt bis zu 150 m überragt. Der gestreckte, nordexponierte Hang des Sandsteinmassivs wird weitständig von Kerbtälchen gegliedert. Die Hänge der Phonolitkuppen zeigen nur eine geringe Gliederung durch Dellen und Hangkerben. Die Grenze im Osten, Süden und Westen verläuft nahe der Landesgrenze zu Tschechien, im Norden reicht das Gebiet bis nach Jonsdorf. Der Gebirgssockel besteht aus Granodiorit, bedeutsamer für den Landschaftscharakter sind jedoch die Sedimente der einstigen sächsisch-böhmischen Kreidesenke. Das Zittauer Gebirge ist das kontinentalste Mittelgebirge Sachsens.
Einzige nennenswerte Ackerbau- und Grünlandanteile dieser Einheit liegen im Bereich um Lückendorf (lößbeeinflußte Braunerden). Ansonsten wird das Gebiet forstwirtschaftlich genutzt. Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts ist das Zittauer Gebirge durch seine landschaftliche Mannigfaltigkeit und seine klimatische Gunst ein beliebtes Erholungsgebiet. Im Bereich der höchsten Erhebung, der 793 m hohen Lausche wird Wintersport betrieben.
Das EU-Vogelschutzgebiet "Zittauer Gebirge", in dem auch Teile als FFH-Gebiet ausgewiesen sind, umfasst ca. 50% der Landschaftsfläche. Die stark zerklüftete Felslandschaft um Jonsdorf ist als NSG "Jonsdorfer Felsenstadt" ausgewiesen. Aus den artenarmen, Bodenversauerung anzeigenden Eichen-Birken-Kiefernmischwäldern der Sandsteintafel sind Forsten hervorgegangen, in denen Kiefer und Fichte, örtlich mit Birken- und Ebereschenanteilen, dominieren. Der Baumbestand zeigt heute auffällige Schadbilder durch anhaltende Schwefeldioxidemissionen von der Braunkohle verarbeitenden Industrie des Zittauer Beckens und aus Nordböhmen. Die Wälder der Phonolithkuppen sind artenreich und vielgestaltig. Die Bestände entsprechen heute wieder annähernd den Standortbedingungen. Es lässt sich eine deutliche Zonierung der Hänge erkennen. Bis etwa 650 m ü. NN ist ein krautreicher Buchenwald ausgebildet, bis knapp über 700 m ü. NN wird er farnreich. Ab 750 m ü. NN tragen Oberhang und Gipfel Buchenwälder, in denen Waldreitgras und wolliges Reitgras als montane Arten auftreten.

Schutzgebietsanteile

FFH-Gebiete
16,61 %
Vogelschutzgebiete
50,05 %
Naturschutzgebiete
1,79 %
Nationalparke
0 %
sonst. Schutzgebiete
0 %
Effektiver Schutzgebietsanteil
50,21 %
(% Gesamtlandschaftsfläche, Stand 2010)
Hinweis
Vorschläge für Ergänzungen oder Korrekturen zur vorliegenden Landschaftsbeschreibung bitten wir uns mitzuteilen.
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