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Bundesamt für Naturschutz

* Kalkschutthalden der kollinen bis montanen Stufe

Natürliche und naturnahe Kalk- und Mergel-Schutthalden der kollinen bis montanen Stufe (Mittelgebirge und Alpen), oft an trocken-warmen Standorten, mit Stipetalia calamagrostis-Gesellschaften.

Natura 2000-Code
8160*

Beschreibung

Der Lebensraumtyp umfasst natürliche und naturnahe Kalk- und Mergel-Schutthalden von der Hügel- bis in die Bergstufe der Mittelgebirge und der Alpen. Die Vegetationsperiode an den z. T. feinerdereichen Standorten ist relativ lang. Trocken-warme Standorte werden z. B. vom Schmalblättrigen Hohlzahn geprägt, frischere Standorte z. B. vom Ruprechtsfarn.

Verbreitung

Kalkhaltige Schutthalden dieses Lebensraumtyps sind in den unteren Berglagen der (Kalk-)Alpen und den aus Kalkgestein aufgebauten Bereichen der deutschen Mittelgebirge anzutreffen. Verbreitungsschwerpunkte gibt es auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb, in der Rhön sowie dem Thüringischen Bergland.

Gefährdung

Neben dem Abbau oder der direkten Zerstörung spielt für die Vorkommen dieses Lebensraumtyps v. a. die Trittbelastung als Gefährdungsfaktor eine Rolle.

Schutz

Eine Pflege ist nicht erforderlich. Der Abbau von Gesteinen in den Flächen sollte durch eine entsprechende Schutzausweisung bzw. -verordnung ausgeschlossen werden. Bei starker Trittbelastung durch Wandern oder Bergsteigen kann eine Regelung der Freizeitnutzung durch Managementpläne sinnvoll sein.

Kartierungshinweise

Voraussetzung der Zuordnung einer Schutthalde zu diesem Lebensraumtyp ist das Vorkommen von Vegetation der aufgeführten Syntaxa. In die Abgrenzung sollte der gesamte wald- und gebüschfreie Teil der Schutthalde einbezogen werden, wenn in nennenswerten Flächen entsprechende Vegetation ausgebildet ist. Schutthalden ohne Vegetation höherer Pflanzen sind nicht zu erfassen.

Vorkommen in aufgelassenen Abbaubereichen mit einer naturnahen Entwicklung gehören zu diesem Typ. Vorkommen auf Ablagerungen (z. B. Deponien, Halden in aktiven Abbaubereichen) gehören nicht zum Typ.

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