Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Oligo- bis mesotrophe, basenarme Stillgewässer der planaren bis subalpinen Stufe der kontinentalen und alpinen Region und der Gebirge

Oligo- bis mesotrophe Stillgewässer mit amphibischen Strandlings-Gesellschaften (Littorelletea) sowie - bei spätsommerlichem Trockenfallen - einjährigen Zwergbinsen-Gesellschaften (Isoëto-Nanojuncetea). Beide Vegetationseinheiten können sowohl in enger räumlicher Nachbarschaft als auch isoliert auftreten. Dieser Lebensraumtyp umfasst auch nährstoffärmere, schlammige, periodisch trockenfallende Altwasser und Teichufer. Charakteristisch sind kurzlebige und niedrigwüchsige (meist < 10 cm hohe) Pflanzen.

Die EU-Kommission hat klargestellt, dass dieser Lebensraumtyp sowohl primäre als auch sekundäre Vorkommen (z. B. Teiche) umfasst, wenn diese einer (halb)natürlichen Entwicklung unterliegen.

Natura 2000-Code
3130

Beschreibung

Zum Lebensraumtyp gehören nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer mit Vegetation der Strandlings- und Zwergbinsengesellschaften. Es sind Seen sowie Teiche und Altwasser, oft mit periodisch trockenfallenden Ufern, an denen eine niedrigwüchsige einjährige oder ausdauernde amphibische Vegetation wächst.

Verbreitung

In Deutschland ist dieser Seentyp selten aber doch relativ weit verbreitet v. a. in den tieferen Lagen anzutreffen. Ein Schwerpunkt dieser nährstoffärmeren Gewässer liegt im nordwest- und nordostdeutschen Tiefland, dem Alpenvorland und den großen Teichgebieten.

Gefährdung

Hauptgefährdungsursachen dieser nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Gewässer sind Nährstoff- und Schadstoffeintrag, Grundwasserabsenkung, Uferverbau und -befestigung, Seespiegelstabilisierung, fischereiliche Nutzung und Freizeitnutzung.

Schutz

Für den Lebensraumtyp ist keine Pflege erforderlich. Es gilt möglichst alle Nähr- und Schadstoffeinträge zu verhindern (ggf. Pufferzonen einrichten, Wassereinzugsbereich berücksichtigen) bzw. zu vermindern. Extensive fischereiliche Nutzung kann in einigen Fällen förderlich sein, um die Zwergbinsenvegetation zu erhalten.

Kartierungshinweise

Abgrenzungskriterium ist das Vorkommen von Vegetation der Isoëto-Nanojuncetea oder der Verbände Hydrocotylo-Baldellion, Deschampsion litoralis und Eleocharition acicularis in oligo- bis mesotrophen Stillgewässern. Dabei ist für die Abgrenzung neben der entsprechenden Vegetation das Vorherrschen oligo- bis mesotropher Verhältnisse wesentlich. Vergleichbare Vegetation in Dünentälchen sind in den Lebensraumtyp 2190 mit seinen Subtypen einzuordnen.

Die Abgrenzung umfasst das gesamte Gewässer, in oder an dem Vegetation der aufgeführten Syntaxa nachgewiesen werden kann. Neben dem eigentlichen Wasserkörper ist auch der amphibische Bereich mit seinen Röhrichten, Hochstaudenfluren und Seggenriedern in die Abgrenzung mit einzubeziehen.

Bestände der genannten Vegetationseinheiten, die außerhalb von oligotrophen oder mesotrophen Gewässern vorkommen, sind ausgeschlossen.

Bemerkungen

Korrekter Titel: "Mesotrophe Gewässer des mitteleuropäischen und perialpinen Raumes mit zeitweilig trockenfallenden Ufern; mit amphibischen/submersen Strandlings-Gesellschaften (Littorelletea) und/oder einjährigen Zwergbinsen-Gesellschaften (Isoëto-Nanocyperetea)".

Zurück nach oben