Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Riffe

Vom Meeresboden schwach bis stark aufragende mineralische oder biogene Hartsubstrate des Eu- und Sublitorals, v. a. häufig in der Ostsee von Großalgen und Muscheln bewachsen. Eingeschlossen sind sowohl Felswatten, Riffe entlang der Felsküsten (litoral reefs) als auch im offenen Meer aufragende Riffe (offshore reefs).

Natura 2000-Code
1170

Beschreibung

Riffe sind vom Meeresboden aufragende Erhebungen aus Hartsubstraten, die dauerhaft unter Wasser liegen oder bei Niedrigwasser freifallen können. Es kann sich um geogene Felsbildungen, wie Felsriffe, Felswatt, um Geschiebe, Steine oder aber um biogene Hartsubtrate wie z. B. Miesmuschelbänke oder Sandkorallen (Sabellaria)-Riffe handeln. Riffe weisen häufig eine charakteristische Makrofauna auf.

Verbreitung

In der Nordsee sind größere Felsriffe v. a. im Bereich des Helgoländer Felssockels und des Steingrunds vorhanden. Daneben gibt es viele Miesmuschelbänke. In der Ostsee sind untermeerische Geschiebemergelrücken, Bänke und Blockfelder auf Moränenrücken, teilweise als Reste versunkener Inseln weit verbreitet.

Gefährdung

Die Hauptgefährdungen der Riffe sind Nähr- und Schadstoffeintrag, z. B. durch Ölförderung, Verschlammung und Schwermetalleintrag, sowie die Muschelfischerei (Grundschleppnetze) und -zucht.

Schutz

Zum Schutz der Riffe sollte der Nähr- und Schadstoffeintrag v. a. über die Flüsse ins Meer stark reduziert werden. Größere Teilbereiche in den FFH-Gebieten sollten ohne jegliche fischereiliche Nutzung ausgewiesen werden, damit sich die empfindlichen Tiergemeinschaften der Riffe entwickeln können.

Kartierungshinweise

Hierzu zählen dauerhaft überflutete oder bei Niedrigwasser herausragende Erhebungen aus Hartsubstraten, wie Felsen, Felswatt, Geschiebe und biogene Bildungen (z. B. Miesmuschelbänke und Sandkorallen- (Sabellaria)-Riffe), aber auch Steine und Blöcke auf submarinen Moränenrücken. Auf Grund der spezifischen glazialen und postglazialen Entwicklung von Nord- und Ostsee treten hier vielfach enge Verzahnungen mit dem Lebensraumtyp 1110 (Sandbank) auf. Geschiebereiche Erhebungen mit Mischsubstraten (z. B. Geschiebe, Mergel, Sande, Schlick) werden zu diesem Typ gestellt, wenn das Hartsubstrat dominiert.

Zurück nach oben