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Bundesamt für Naturschutz

Schlickgrasbestände (Spartinion maritimae)

Ausdauernde Schlickgrasbestände im Watt (Spartinion maritimae). In der Regel nur von einer Schlickgrasart (regional unterschiedlich) als einzige Höhere Pflanze aufgebaute Bestände, bis ca. -0,4 m MTHW in der Nordsee.

Natura 2000-Code
1320

Beschreibung

Wattflächen mit ausdauernder Vegetation, die im Regelfall von Schlickgras (in Deutschland Spartina anglica) als einzige Pflanzenart beherrscht wird. Schlickgrasbestände kommen meist im Grenzbereich zwischen den unteren Salzwiesen (Andelrasen) und dem Quellerwatt vor. Schlickgras verdrängt bzw. ersetzt dabei den Queller- und Salzwiesengürtel teilweise.

Verbreitung

Schlickgrasbestände sind an der ganzen deutschen Nordseeküste weit verbreitet und fehlen an der Ostseeküste. Sie können in Kontakt zum Salzgrünland stehen, aber auch isoliert im vegetationsfreien Watt auftreten.

Gefährdung

Schlickgrasbestände sind akuell in Deutschland nicht gefährdet, da die Art meist angesiedelt oder zur Landgewinnung eingeschleppt wurde. Gefährdungen sind allenfalls durch weitere Eindeichungen möglich.

Schutz

Derzeit sind für diesen Lebensraumtyp keine besonderen Schutzmaßnahmen erforderlich.

Kartierungshinweise

Kriterium für die Abgrenzung dieses Lebensraumtyps ist das Vorkommen (Dominanz) von Schlickgrasbeständen. Kleinere vegetationsfreie Bereiche zwischen Schlickgrasbeständen können in die Abgrenzung miteinbezogen werden. Mischbestände von einzelnen Schlickgrashorsten und Queller werden zum Quellerwatt (1310) gestellt.

Bemerkungen

Novellierungsvorschlag: Sollte auf die in Europa indigene diploide Art Spartina maritima (2n = 60) eingeengt werden, da eine Gefährdung der polyploiden Bastard-Art Spartina anglica (2n = 122) nicht gegeben ist. Kann als Teil des Watts mit Vegetation (15.11) aufgefaßt werden. Spartina maritima und der sterile Bastard Spartina x townsendii (maritima x alterniflora) kommen in Deutschland nicht vor. In Belgien ist Spartina maritima ganz ausgestorben. Aus deutscher Sicht derzeit nicht gefährdeter Lebensraumtyp, der keine Schutzmaßnahmen erfordert.

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