Regionale Vision formulieren mit der Charta Grüne Infrastruktur der Metropole Ruhr
Worum geht es?
Eine gemeinsame Vision und ambitionierte Ziele entwickeln
Die Metropole Ruhr will auch langfristig eine lebenswerte Region sein und hat deshalb unter Federführung des Regionalverbands Ruhr (RVR) die „Charta Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ als Selbstverpflichtung und gemeinsame Strategie für eine zukunftsfähige Entwicklung der Region verfasst. Die Charta wurde in einem partizipativen Prozess bis Ende 2022 erarbeitet. Anschließend wurde bis Ende 2023 die „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ mit konkreten Handlungszielen, Umsetzungspfaden und Projektideen entwickelt.
Regionale Ziele für die biologische Vielfalt setzen und Synergien betonen
Die „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ umfasst fünf Leitthemen, von denen eines die „Artenreiche Metropole Ruhr“ ist. Unter dem Leitthema „Ko-Habitation und mehr biologische Vielfalt durch Grüne Infrastruktur ermöglichen“ setzt die Region sich u.a. das Ziel, den Biotopverbund zu sichern, auszuweiten und zu vernetzen. Die charakteristische Industrienatur soll bewahrt und entwickelt, Naturerleben und Umweltbildung sollen gefördert werden. In der Strategie Grüne Infrastruktur werden für dieses Leitthema sowohl quantitative als auch qualitative und prozessbezogene Ziele formuliert. Neben der Biologischen Vielfalt sind Lebensqualität und Identität, Klimaanpassung und Resilienz, Klimaschutz und Umweltgerechtigkeit sowie Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung zentrale Themen, die als miteinander vernetzt betrachtet werden. Charta und Strategie verfolgen damit einen integrierten Ansatz und verbinden vielfältige Themen mit der grünen Infrastruktur miteinander.
Wie wurde es gemacht?
Vision und Ziele gemeinsam mit der Region entwickeln
Sowohl die „Charta Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ mit Fokus auf der Vision als auch die „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ mit Fokus auf den Zielen wurden in einem breit angelegten Beteiligungsprozess unter dem Motto „aus der Region – für die Region“ erarbeitet. In zahlreichen Werkstätten, Fach- und Praxisdialogen arbeitete der RVR mit Vertreter:innen der kommunalen Verwaltung, mit Umwelt- und Wasserverbänden, Lokal- und Regionalpolitik, Vereinen und Initiativen zusammen, stets unterstützt durch ein Planungsbüro und eine Kommunikationsagentur. Letztlich beschloss das Ruhrparlament im September 2022 einstimmig die „Charta Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ und will auch die „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ mit ihren 27 Handlungszielen Ende 2023 beschließen.
Prozesse von der Strategie bis zur Umsetzung gestalten
Die „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ ist deutschlandweit die erste regionale Strategie ihrer Art und besitzt aufgrund der Zusammenarbeit der 53 Ruhrgebietskommunen Strahlkraft über die Region hinaus. Der Erarbeitungsprozess von Charta und Strategie auf drei Aspekte ausgerichtet: (1) die gemeinsame Visions- und Zielfindung mit den Akteur:innen der Region, (2) die politische Selbstverpflichtung und (3) die zügige Erarbeitung der strategisch-konzeptionellen Grundlagen mit anschließender zielgerichteter Umsetzung durch Projekte.
Finanzierung durch Förderung und Eigenmittel sichern
Anfangs wurde der Prozess von der Bezirksregierung Münster aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW im Rahmen des Projekts „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“ gefördert. Die „Strategie Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr“ wird aus den Eigenmitteln des RVR finanziert.