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Bundesamt für Naturschutz

Agile Iller Nr. 40

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Das ANK-Modellvorhaben „Agile Iller Nr. 40 - Ufer- und Sohlstrukturverbesserung Fkm 27+440 bis 28+770“ unterstützt im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz das Handlungsfeld 2 - Naturnaher Wasserhaushalt mit lebendigen Flüssen, Seen und Auen. Dafür sind im Projekt Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässer- und Uferstruktur sowie in den angrenzenden Auen an dem bisher begradigten und verbauten Flusslauf vorgesehen.
Bundesland
Baden-Württemberg
Bayern
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 2.4 Gewässerökosysteme, Wasserhaushalt, Blaues Band
Laufzeit
01.02.2025 - 31.12.2028
Fläche in Hektar
10 ha
Finanzvolumen
6.280.000 €
Blick auf einen begradigten und verbauten Flussabschnitt der Iller
Iller im Bauabschnitt flussabwärts Fkm 29+000 bei Markt Altenstadt

Agile Iller Nr. 40

Hintergrund 

Intakte Gewässer- und Auenökosysteme bieten große Potenziale für den Natürlichen Klimaschutz. Sie sind Zentren der biologischen Vielfalt und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Der Flusslauf der Iller mit seinen vielen Nebenarmen wurde in der Vergangenheit stark begradigt und auf ein seitlich verbautes schmales Flussbett verengt. Das Projektgebiet liegt im Unteren Illertal, rund 25 km nördlich von Memmingen und 30 km südlich von Ulm zwischen den Orten Altenstadt und Balzheim. Es umfasst ca. 10 Hektar Fläche an einer 1,3 km langen Flusstrecke der Iller. Der Flussabschnitt weist viele Querbauwerke auf und ist an einigen Stellen stark eingetieft. Es wechseln sich frei fließende Abschnitte mit zum Teil sehr niedrigem Wasserstand unterhalb der Querbauwerke mit Rückstaubereichen oberhalb der Querbauwerke ab. Die Anbindung an viele zulaufende Gewässer ist oft schlecht oder nicht vorhanden, eine Überflutung der Aue findet nur noch selten statt.

Projekt 

Im Projekt „Agile Iller Nr. 40“ soll durch die Schaffung neuer Überschwemmungsflächen eine verbesserte Situation im Hochwasserfall und einer Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts geschaffen werden. Mit der Förderung einer naturnahen Gewässerentwicklung soll die Strukturvielfalt im Gewässer und am Ufer erhöht werden, sodass eine höhere Lebensraumvielfalt sowie neue Lebensräume entstehen. Durch die Entnahme der Uferverbauung kommt es zu einer lateralen Wiedervernetzung der Gewässer-, Ufer- und Auenlebensräume. Maßnahmen zur Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushalts werden wesentlich dazu beitragen, dass Kohlenstoff im Auenboden und in der Auenvegetation dauerhaft gebunden wird und resiliente Ökosysteme gefördert und wiederhergestellt werden.

Die Ziele tragen nicht nur zum natürlichen Klimaschutz bei, sondern auch zu den Zielen des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland, einen länderübergreifenden Biotopverbund entlang der Bundeswasserstraßen und deren Auen zu entwickeln.

Maßnahmen

Um die Projektziele zu erreichen, sind Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung des Gewässerprofils durch Schaffung von Prall- und Gleitufern sowie flacher strömungsarmer Gewässerbereiche am Ufer geplant. Über die partielle Entnahme des Uferverbaus, den Einbau von Strukturelementen (Buhnen, Totholz, etc.) sowie die Schaffung von Steilufern werden Seitenerosion und eine natürliche Breitenentwicklung initialisiert. Auch sollen durch die Schaffung von Weichholzauen und Retentionsraum die Ufer- und Auenlebensräume deutlich verbessert werden. 

Zur Verbesserung der Erlebbarkeit des Gewässers für die Bevölkerung werden Erlebnispunkte mit Flachufern als Zugang zur Iller jeweils rechts und links des Flusses angelegt. 

 

Zuwendung (bestimmt) für

Regierungspräsidium Tübingen
Peter Faigle
Ref. 53.1
Haldenstr. 7 , 88499 Riedlingen
0172 7641869

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt im BfN

Tanja Merzbach
0228 8491-1842
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