Artenhilfsprogramm Brandseeschwalbe
Beschreibung
FKZ 3522150100
Hintergrund
Die Brandseeschwalbe (Thalasseus sandvicensis) ist ein relativ langlebiger Seevogel, der in Kolonien dicht beieinander brütet. Als Langstreckenzieher ist die Art zudem hochmobil. An der deutschen Nordseeküste brütet die Brandseeschwalbe an nur wenigen Koloniestandorten. Die Art wird in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht geführt und ist vor allem durch extreme Sommerhochwasser, Prädation durch Raubsäuger und Ratten und eine eingeschränkte Nahrungsgrundlage gefährdet. Die Gefährdungslage der Art hat sich aktuell nochmals verschärft durch den Ausbruch der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI). In den sehr dicht bebrüteten Standorten ist die Verbreitung des Virus besonders kritisch zu sehen.
Projekt
Das Projekt soll als Machbarkeitsstudie zukünftige Möglichkeiten des Managements für die Brandseeschwalbe (im Hinblick auf die Bedrohung durch die hochpathogene aviäre Influenza, HPAI) aufarbeiten. Hierzu gehört der Aufbau eines Experten-Netzwerks aus Akteuren und Institutionen des Naturschutzes als auch aus der ornithologischen und virologischen Forschung. Zudem wird eine Auswertung der koloniebasierten Daten der Brandseeschwalbe aus dem Nord- und Ostseeraum erfolgen. Darüber hinaus soll eine modellbasierte populationsbiologische Analyse zur Abschätzung der Folgen des Ausbruchs der hochpathogenen aviären Influenza durchgeführt werden. Es werden zudem Maßnahmen an den Koloniestandorten durchgeführt. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen hierbei ein intensiviertes Monitoring der Brutkolonien und ein Absammeln verendeter Tiere. Auf Basis der Ergebnisse soll ein Managementplan erarbeitet werden, welcher dann spezifische Schutzmaßnahmen und Angaben zu Fördermaßnahmen und Eindämmungsmaßnahmen beinhalten wird.
Ausblick
Auf der Grundlage der Ergebnisse des Projekts soll der im Rahmen des Projektes erstellte Managementplan ein konkretes Vorgehen liefern, wie zukünftig der Schutz der Brandseeschwalbenkolonien am effektivsten umgesetzt werden kann.