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Bundesamt für Naturschutz

Artenhilfsprojekt Rotmilan

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Mehr als die Hälfte des Bestandes des seltenen Rotmilans ist in Deutschland beheimatet – mit der Rhön als bedeutsamer Brutregion. Jedoch ist der Bestand seit Jahren rückläufig, hauptsächlich infolge des Verlustes von Grünland als Nahrungsquelle. Diesen Trend aufzuhalten und umzukehren ist Ziel des Projektes.
Bundesland
Bayern
Hessen
Thüringen
Laufzeit
01.08.2014 - 31.7.2020
Finanzvolumen
906.000 €
Förderschwerpunkt
Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands

Artenhilfsprojekt Rotmilan – Rhön

Hintergrund

Der Rotmilan (Milvus milvus) kommt nur in Europa vor. Mehr als die Hälfte des Bestandes der seltenen Vogelart ist in Deutschland beheimatet. Und hierzulande wiederum gehört die Rhön zu einer der wichtigsten Brutregionen. Der Bestand ist seit Jahren rückläufig, hauptsächlich infolge des Verlustes von Grünland als Nahrungsquelle, aber auch anderen Störfaktoren. Diesen Trend aufzuhalten und sogar umzukehren – das ist das Ziel des Artenhilfsprojektes Rotmilan Rhön. Es wird getragen von der ARGE Rhön, in der fünf Rhönlandkreise über die Ländergrenzen von Hessen, Bayern und Thüringen hinweg zusammenarbeiten. Der Rotmilan soll als Leitart in der Region etabliert werden. Das Projektgebiet umfasst sowohl das Biosphärenreservat Rhön als auch das weitere Umland. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von rund 4900 km².

Projekt

Im Rahmen des Projektes wird ein ehrenamtliches Beobachtungsnetzwerk aufgebaut, um alle Vorkommen des Rotmilans in der Rhön zu kartieren. Auf dieser Datenbasis wird ein Aktionsplan zum Schutz des Rotmilans aufgestellt. Er umfasst die Entwicklung und Erprobung eines länderübergreifenden Landnutzungsmanagements, das zur Verbesserung der Brutplatzqualität hinsichtlich Störungen, zur Optimierung der Nahrungshabitate und zur Vermeidung von Verlusten beitragen soll. Die Inhalte des Rotmilan-Konzepts sollen dabei auch in andere Fachplanungen und örtliche Informationssysteme mit einfließen. Ein weiteres Ziel ist es, durch Bildungs-, Öffentlichkeits- und Kommunikationsarbeit Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Wirtschaft zu schaffen. Im Endeffekt soll sich das Projekt auf die landwirtschaftliche Ausrichtung der beteiligten Landkreise, auf die forstwirtschaftliche Praxis, auf die Ansiedlung und Nutzung regenerativer Energien sowie auf touristische Maßnahmen wie beispielsweise die Besucherlenkung auswirken.

Wissenschaftliches Begleitprogramm

Begleitet wird das Aktionsprogramm durch wissenschaftliche Erhebungen. So soll unter anderem untersucht werden, inwieweit Schutzmanschetten an Bäumen die Störungen der Rotmilane an ihren Brutplätzen verringern. Weitere Fragestellungen sind, wie wirksam, effizient und praktikabel gezielte Rotmilan-Fütterungen zur Überwindung von Nahrungsengpässen sein können. Ebenso soll geprüft werden, ob der Ausschluss des Geocachings in bestimmten Regionen rund um die Rotmilan-Habitate zu weniger Störungen der Tiere führt. Solche Evaluierungen von Praxisbeispielen sind für den Schutz des Rotmilans auch von bundesweiter Bedeutung. 

Projektträgerschaft

Landkreis Fulda
Julian Oymanns
Biosphärenreservat und Naturpark Hess. Rhön
Wasserkuppe 8, 36129 Gersfeld
06654 961222

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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