Auenlandschaft Untere Wümme
Artenreiche Auenlandschaft
Hintergrund
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Die Renaturierung und die Wiederanbindung von Auen schafft Lebensraum für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Gleichzeitig filtern Auen das Oberflächenwasser, halten es in der Landschaft, beugen dadurch Dürren vor und bieten Rückhalteräume als vorbeugenden Hochwasserschutz.
Das Projektgebiet befindet sich entlang der Bundeswasserstraße Wümme auf 18,5 km Flussstrecke und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 350 Hektar. Es ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, Teil des NATURA 2000-Schutzgebietsnetzes und sowohl als FFH-Gebiet (Untere Wümme) als auch Vogelschutzgebiet (Blockland) im bremischen Teil deklariert.
Die rezente Aue der Unteren Wümme wurde durch jahrhundertelange beidseitige Eindämmung stark reduziert. Gleichzeitig wurde und wird der Wasserhaushalt durch die Vertiefung der Unterweser beeinflusst, sodass die Tidehöhen sich stark erhöht haben. Dadurch kommt es im Gebiet zu unnatürlicher Erosion, Uferabbrüchen und Verlusten von wertvollen Lebensräumen. Es gibt praktisch keine intakten Auengewässer, Flora und Fauna sind in Folge des starken Tidehubs stark verarmt.
Projekt
Mit dem Projekt „Auenlandschaft Untere Wümme“ soll bis April 2029 die ökologische Funktionsfähigkeit der Aue gestärkt und eine für die Aue typische Vielfalt an Lebensräumen geschaffen werden. Die Wirkungen des erhöhten Tideeinfluss soll langfristig weitestgehend reduziert werden und naturnahe Gewässerdynamik entlang des Flusses und Ufers wiederhergestellt werden. Dies trägt nicht nur zum natürlichen Klimaschutz bei, sondern auch zu den Zielen des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland, einen länderübergreifenden Biotopverbund entlang der Bundeswasserstraßen zu entwickeln.
Maßnahmen
Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Anlage von wasserstauenden Bauwerken und strömungsberuhigten Flach- und Kleingewässern sowie die Vernässung von Röhrichtbereichen durch Verschluss von Prielen und Entwässerungsgräben. An anderer Stelle werden Flächen, die derzeit durch einen Sommerdeich vom Flusslauf getrennt sind, wieder an das Tidegeschehen angebunden. Der Sommerdeich soll zurückverlegt und das Flussufer an dieser Stelle naturnah gestaltet werden.
Die Projektträgerin ist die von der gemeinnützigen Stiftung NordWest Natur gegründete NWN gGmbH - Blaues Band Auenlandschaft Untere Wümme. Diese führt das Projekt mit insgesamt neun KooperationspartnerInnen durch. Hervorzuheben sind dabei der Bremische Deichverband am rechten Weserufer, welcher eigene Flächen in das Projekt eingebracht hat, sowie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee, das nach Abschluss des Projektes die errichteten Bauwerke unterhalten wird.