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Bundesamt für Naturschutz

Bänder des Lebens im Hunsrück

Land- und Forstwirtschaft
Naturschutzgroßprojekt
Bänder vernetzen wertvolle Lebensräume und Menschen
Bundesland
Rheinland-Pfalz
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 2.6 Waldnaturschutz und nachhaltige Waldbewirtschaftung
Laufzeit
Projekt I: 2017 - 2022 (Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans mit Moderation), Projekt II: 2022 - 2032 (Umsetzung der Maßnahmen)
Fläche in Hektar
Projektbezogener Planungsraum: 23.284  ha
Lage
Westliches Rheinland-Pfalz in den Landkreisen Birkenfeld, Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg
Finanzvolumen
Projekt I : 1.380.000 € (Bundesmittel), Projekt II: 11.430.000 (Bundesmittel geplant)  €

Beschreibung

Der projektbezogene Planungsraum repräsentiert aufgrund der Vielfalt von Standortfaktoren und kleinräumigen Übergängen in Relief, Klima, Boden und Geologie eine typische Mittelgebirgslandschaft, die eine Vielzahl unterschiedlicher Wald- und Offenlandbiotoptypen beherbergt. Das Biotoptypenspektrum reicht von natürlich waldfreien Felsen und Blockhalden über Trockenwälder, Gesteinshaldenwälder und Laubwälder mittlerer Standorte bis hin zu den Wäldern sehr feuchter und nasser Standorte wie Bachauenwälder, Bruch- und Moorwälder. Regionaltypische Landschaftselemente der historisch gewachsenen Kulturlandschaft sind großflächig vorhanden, z.B. Niederwald, Extensiv-Grünland, Halbtrockenrasen, Borstgrasrasen und Heiden. Stollen und Abraumhalden sind Zeugen des historischen Schiefer- und Erzbergbaus in der Region.

Sie alle bieten für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten – darunter auch vom Aussterben bedrohte, gefährdete oder stark gefährdete Arten und Arten, für die Deutschland in hohem Maße verantwortlich ist - wichtige Lebensräume. Beispiele hierfür sind das Haselhuhn (Tetrastes bonasia), der Feuersalamander (Salamandra salamandra) und die Fledermausarten Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii). Beispiele für Pflanzenarten sind die Echte Arnika (Arnica montana), der Lochschlund (Anarrhinum bellidifolium), der Moorbärlapp (Lycopodiella inundata) und die Glazialreliktpflanze Sponheimer Steinbrech (Saxifraga sponhemica).

Hauptziel des Naturschutzgroßprojektes ist es, Biotopverbundstrukturen zwischen den Flusslandschaften Mosel und Nahe über den Hunsrück hinweg zu schaffen und zu optimieren. Im Vordergrund des Projektes steht die Entwicklung eines großflächigen Biotopverbundes durch die räumliche bzw. funktionale Vernetzung der Natur- und Waldlandschaft mit den vielfältigen Landschaftselementen der Kulturlandschaft im projektbezogenen Planungsraum. Hierdurch sollen vertikale und horizontale Wanderbewegungen erhalten bzw. ermöglicht werden. Das Projektziel wird mit dem Projektnamen „Bänder des Lebens im Hunsrück“ bildhaft zum Ausdruck gebracht. Sie werden in Wald-, Wasser- und Grünlandbänder gegliedert.

Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Entwicklung nutzungsorientierter Ansätze zum Erhalt der Kulturlandschaft. Durch die Verknüpfung von Zielbiotoptypen und Nutzungsformen mit spezifischen Produkten wie z.B. Brennholz, Hackschnitzelholz, Bergwiesenheu, Kräuterkäse, Kräuterlikör, Honig und Rindfleisch soll ein Mehrwert der biotopgerechten Nutzung erreicht werden.

Zur Erreichung der Projektziele sind Maßnahmen in lichten Waldbiotopen auf Sonderstandorten vorgesehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der Offenländer des gesamten Standortspektrums von trockenen Steppenrasen bis hin zu feuchten Heiden. Dazu gehören u.a. die Reaktivierung der traditionellen Bewirtschaftung in den Niederwäldern; Wiedervernässungen zur Entwicklung der typischen Hunsrückbrücher und Moore mit ihren Zwischenmoorkomplexen sowie die Wiederaufnahme extensiver Grünlandnutzungen.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung für das Naturschutzgroßprojekt soll gewonnen werden durch zahlreiche projektbegleitende Informationsmaßnahmen. Hierzu werden Informationsmaterialien (Broschüren, Flyer) erstellt und verbreitet, Ausstellungen präsentiert und Veranstaltungen sowie Fachfortbildungen durchgeführt.

Zuwendung (bestimmt) für

Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz
Diether-von-Isenburg-Straße 7, 55116 Mainz

Förderung durch

BMU/BfN, Land Rheinland-Pfalz
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