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Bundesamt für Naturschutz

BienABest - Standardisierte Erfassung von Wildbienen

Digitalisierung
Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Mehr als die Hälfte der 561 Wildbienenarten stehen in Deutschland bereits auf der Roten Liste. Das Projekt „BienABest“ soll helfen, dem Bienensterben Einhalt zu gebieten und die Bestäubungsleistung nachhaltig zu sichern.
Bundesland
Baden-Württemberg
Bayern
Brandenburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Laufzeit
01.05.2017 - 31.12.2023
Finanzvolumen
3.540.000 €
Förderschwerpunkt
Sicherung von Ökosystemleistungen
Eine Gemeine Sandbiene auf einer Margeritenblüte
Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes)

Standardisierte Erfassung von Wildbienen zur Evaluierung des Bestäuberpotenzials in der Agrarlandschaft (BienABest)

Hintergrund

Mehr als die Hälfte der 561 Wildbienenarten stehen in Deutschland bereits auf der Roten Liste. Das Projekt "BienABest" möchte dem Bienensterben Einhalt zu gebieten und die Bestäubungsleistung nachhaltig zu sichern. Wildbienen übernehmen eine Schlüsselrolle in der Bestäubung. Als Hauptbestäuber einer Vielzahl von Wildkräutern und Kulturpflanzen sind sie unersetzlich und ein wesentlicher Garant für die Lebensmittelproduktion und den Erhalt der Diversität von Wildpflanzen.

Projekt

Um den beobachteten Rückgang der Populationsdichten und der Biodiversität der Wildbienen zu untersuchen und zu quantifizieren, wurden im Projekt "BienABest" standardisierte Wildbienenweiden auf Ackerflächen, in der Nachbarschaft von Naturschutzgebieten oder auf bundesweiten Stichprobenflächen angelegt sowie Nistgelegenheiten für im Boden nistende Bienenarten geschaffen. Dabei wurden im Projekt gebietseigene Wildkräuter und regionaltypische Kulturkräuter verwendet, um eine Faunen- und Florenverfälschung sowie die Ansiedlung und Auskreuzung nicht heimischer Arten und Neophyten zu vermeiden. Ziel war es, die Nahrungs- und Nisthabitate so zu optimieren, dass die Bestände gefährdeter und rückläufiger Wildbienenarten langfristig gesichert werden können. Gleichzeitig können dadurch auch andere blütenbesuchende Insekten sowie deren Räuber gefördert werden, sodass sich dieses Projekt zusätzlich positiv auf die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft auswirkte.

Um qualifizierte Aussagen über die Veränderungen der Wildbienenbestände treffen zu können und zur Überprüfung der wildbienenunterstützenden Maßnahmen wurden im Projekt standardisierte Erfassungsmethoden als Basis für ein systematisches Langzeitmonitoring für Wildbienen erarbeitet. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Entwicklung eines Bestimmungsschlüssels, der eine bestandsschonende Felderfassung der Wildbienen ermöglicht. Wildbienen konnten somit lebend bestimmt und anschließend wieder freigelassen werden. So sollen in Zukunft Aussagen über die Bestandsentwicklung getroffen werden können, ohne durch Entnahme in die Populationen einzugreifen.

Die erfassten Bestandsdaten können zusätzlich genutzt werden, um sie in die Gefährdungsanalyse zur Aktualisierung der Roten Liste der Wildbienen einfließen zu lassen.

Feldbestimmung und Ausbildung

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts war die Ausbildung von Sachverständigen. Taxonomische Erhebungen und Kenntnisse über Vorkommen und Verbreitung von Arten sollten verbessert und gefördert werden. Dabei sollte die Taxonomie-Initiative der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt unterstützt werden und zu einer langfristigen Sicherung der taxonomischen Ausbildung des Nachwuchses beitragen. Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Ausbildung und Artenkenntnis nicht nur auf Wildbienenarten konzentrierte, sondern sich ebenfalls auf Vegetationsbestimmungen und Kenntnis anderer Arten erstreckte. Nur so waren qualitative Aussagen über Populationsentwicklungen von Wildbienen und deren Hintergründe möglich.

Standardisierung und Übertragbarkeit im Naturschutz

Die im Projekt angewendeten Verfahren wurden in Form von VDI-Richtlinien standardisiert, um u.a. den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Erfassung und Bestimmung von Wildbienen auszubilden. Es wurden vier Richtlinien erarbeitet, in denen die standardisierte Erfassung von Wildbienen auf Basis der Richtlinie VDI 4332 Blatt 1 weiterentwickelt wird. Weiterhin wurden die Etablierung von Wildbienenhabitaten in der Agrarlandschaft, ein auf Fotos und Abbildungen basierender Feldbestimmungsschlüssel und Schulungsunterlagen und -konzepte standardisiert. Sie sind dauerhaft verfügbar und können deutschlandweit übertragen und auch für ein Monitoring genutzt werden.

Projektträgerschaft

VDI e.V.
Dr. Ljuba Woppowa
Gesellschaft Technologies of Life Science
VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf
0211 6214314
Universität Ulm
Helmholtzstr. 16, 89081 Ulm

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE, Bayer AG

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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