BioHolz – Biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen von Wäldern mit Fokus auf Holz


BioHolz – Biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen von Wäldern mit Fokus auf Holz
Hintergrund
Wenn Wälder mit dem Ziel bewirtschaftet werden, möglichst viel Holz zur Nutzung in der Industrie, als Bau- und Möbelholz oder als Energiequelle zu produzieren, sinkt der Anteil alter und absterbender Bäume. Zur Maximierung der Holzproduktion werden Waldbestände mit Bäumen gleichen Alters geschaffen, und die Bestände werden vielfach als Plantagen gestaltet, um eine maschinelle Bewirtschaftung zu ermöglichen. In solchen intensiv genutzten Forsten fehlen viele Arten, die auf spezielle Strukturen an alten Bäumen und Bestände mit einem hohen Anteil von Totholz angewiesen sind. Die Anzahl von Arten verringert sich dadurch, und die Zusammensetzung von Artengemeinschaften ändert sich.
Projekt
Das BioHolz-Projekt förderte die Wahrnehmung der komplexen Zusammenhänge bei, indem es die Rolle von Holz in natürlichen und wirtschaftlichen Prozessen untersucht und verschiedene Möglichkeiten praktisch erprobt, mit denen der Anteil von Totholz als wichtigem Lebensraum auch in bewirtschafteten Wäldern erhöht werden kann. Das Ziel ist dabei die unterschiedlichen Ansprüche an Wälder, die sich aus Sicht der Forstwirtschaft, der Naherholung, des Tourismus sowie des Naturschutzes ergeben, in Einklang zu bringen.
- Experimente zu Biodiversität und Ökosystemleistungen: experimentelle Methoden u.a. zu Fragen der Steuerung von dynamischen Prozessen beim Abbau von Totholz. Es werden verschiedene Freilandexperimente durchgeführt, in denen die Entwicklung von Organismengemeinschaften untersucht wird, die für den Abbau von organischem Material relevant sind. Käfer und Pilze stehen hierbei im Zentrum. In einem weiteren Experiment wird die Wirkung von im Wald belassenen Kronen geschlagener Bäume als Verbissschutz untersucht.
- Ökonomische Optimierungspotentiale für das Angebot von Biodiversität und Ökosystemleistungen: Ermittlung effizienter Managementoptionen durch die ökonomische Untersuchung von Maßnahmen zum Schutz biologischer Vielfalt in Wäldern.
- Gesellschaftliche Wahrnehmung und Bewertung von waldbasierten Ökosystemleistungen: durch Befragungen unterschiedlicher Akteursgruppen wurde die Akzeptanz verschiedener Optionen zur Förderung von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen in Wäldern untersucht.
- Ökosystemleistungen auf Landschaftsebene: Modellierung auf der Basis verschiedener Szenarien zur Quantifizierung verschiedener Ökosystemleistungen auf Landschaftsebene an die Untersuchungsregionen angepasst und zur Abschätzung der zukünftigen Ökosystemleistungen verwendet.
- Handlungsoptionen für die Förderung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in Wäldern: praxisrelevante Projektergebnisse wurden für Akteure aus Forstwirtschaft und Naturschutz, politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit aufbereitet und publiziert.
Umsetzungspartner: Bistum Passau; Landesbund für Vogelschutz
Forschungspartner: Philipps-Universität Marburg; Julius-Maximilians-Universität Würzburg; Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; Technische Universität München
Kooperationspartner: Nationalpark Bayerischer Wald; Bayerische Staatsforsten AöR; Privatwald Peter Langhammer; Gymnasium Zwiesel