Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Deutsch-Chinesische Workshopreihe zu Biodiversität und Ökosystemleistungen

Internationale Zusammenarbeit
Internationale Projekte
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
Seit 2008 finden in regelmäßigen Abständen und abwechselnd in China und in Deutschland deutsch-chinesische Workshops des BfN zu ausgewählten Biodiversitäts- und Naturschutzthemen statt.
Projektregionen
Asien
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet I 2.4 Internationaler Naturschutz
Laufzeit
kontinuierlich

Beschreibung

Diese stellen ein zentrales Element der deutsch-chinesischen Kooperation zwischen dem BfN und unserem Kooperationspartner, der chinesischen Umweltforschungsakademie (CRAES), dar. Ziel der Veranstaltungen ist sowohl der wissenschaftliche Austausch zu methodischen Ansätzen und Forschungsergebnissen wie auch der Austausch zu aktuellen und geplanten Projekten und politischen Programmen im Bereich Biodiversität. Darüber hinaus bieten die Workshops aber auch Gelegenheit, die Schwerpunkte und Handlungsstrategien des Engagements Deutschlands im Bereich Biodiversität zu diskutieren und die Möglichkeiten einer engeren Kooperation und Vernetzung deutsch-chinesischer Organisationen zu erörtern.

In der Vergangenheit lagen die Schwerpunkte dieser Workshopreihe auf Themen wie z.B. der Integration von Biodiversitätsaspekten in andere Politikbereiche (Mainstreaming), auf der Bewertung von Ökosystemleistungen (z.B. im Zusammenhang mit TEEB - The Economics of Ecosystems and Biodiversity), als auch auf dem Schutz und dem nachhaltigen Management verschiedener Biome wie z.B. Wald, Wasser/Feuchtgebiete als auch urbaner Ökosysteme. Zuletzt widmete sich der 12. Bilaterale Workshop dem Konzept der naturbasierten Lösungen. 


13. Bilateraler Workshop: “Implementing the Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework - Enhancing Biodiversity and Ecosystem Functions through forest and wetland restoration”, 6.-9. November 2023, Wuzhishan, China

Im Rahmen des Workshops tauschten sich Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen sowohl aus China und Deutschland als auch anderen europäischen und asiatischen Staaten zu Projekten, Studienergebnissen und Plänen zur Umsetzung des globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal im Themenbereich Wiederherstellung von Wäldern und Feuchtgebietsökosystemen aus. 

Aus den Beiträgen und Diskussionen ergaben sich einige wichtige Punkte, die bei der Planung, Umsetzung als auch beim Monitoring von Wiederherstellungsprojekten Beachtung finden sollten. So wurde auf die Bedeutung von Langzeitmonitoring von Renaturierungsprojekten und die damit zusammenhängende wissensbasierte Planung von Projekten, die Einbeziehung der lokalen Bevölkerung in die Projektplanung als auch die Schaffung von Anreizsystemen und einkommensgenerierenden Maßnahmen zur stärkeren Valorisierung von Biodiversität und Ökosystemleistungen hingewiesen. Interessenkonflikte, Finanzierungsmöglichkeiten, politische Prioritätssetzung und fehlende langfristige Planungssicherheit wurden als Herausforderungen benannt.

Eine der zentralen Fragen des Workshops befasste sich außerdem mit den Unsicherheiten und Veränderungen, die durch den Klimawandel bedingt sind und den möglichen Handlungsoptionen, um diese in Wiederherstellungsprojekten zu berücksichtigen. Mögliche Synergien zwischen Biodiversität und Klimaschutz wurden aufgezeigt und so zum Beispiel die Biodiversität von Wäldern als ein Resilienzfaktor im Zusammenhang mit dem Klimawandel betont. So sind artenreiche Wälder nicht nur widerstandsfähiger, sondern weisen auch höhere Kohlenstoffbindungsraten auf. 

Ohne die Bedeutung von Wiederherstellungsmaßnahmen in Frage zu stellen, wurde die grundlegende Bedeutung von Schutzmaßnahmen von natürlichen Ökosystemen betont. Diese sind zum einen kosteneffektiver und zum anderen haben natürliche Ökosysteme einen höheren Stellenwert in Bezug auf Qualität und Funktion als wiederhergestellte Lebensräume.

Auch die wichtige Rolle von Nichtregierungsorganisationen im Hinblick auf den Erfahrungsaustausch zur Umsetzung naturbasierter Lösungen wurde betont und auch durch den Beitrag der chinesischen Organisation „Society of Entrepreneurs and Ecology“ unterstrichen.

Exkursionen in den Hainan Tropical Rainforest National Park und in das Mangrovenschutzgebiet Dongzhaigang rundeten den Workshop ab. 

Zurück nach oben