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Bundesamt für Naturschutz

Feldhamster4Future – Erarbeitung eines bundesweiten Leitfadens zum Schutz des Feldhamsters durch ex-situ-Zucht und Wiederansiedlung

Nationales Artenhilfsprogramm
Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines bundesweiten Leitfadens zur Umsetzung, Qualitätssicherung und zum genetischen Management von Feldhamstern in Erhaltungszuchten, Bestandsstützungs- und Wiederansiedlungsprojekten in Deutschland.
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 1.1 Zoologischer Artenschutz
Laufzeit
15.10.2024 – 31.12.2025
Lage
Verbreitungsgebiet des Feldhamsters in Deutschland
Finanzvolumen
188.276,34 €
Feldhamsterwiederansiedlung in Aktion – WissenschaftlerInnen, Fotografinnen und Fotografen umstehen einen Wiederansiedlungskäfig in einem Haferfeld mit Blühstreifen im Hintergrund.
Feldhamsterauswilderung in Frankfurt Bergen-Enkheim unter großem Medieninteresse.

Beschreibung

FKZ 352415100

Hintergrund

Der Feldhamster (Cricetus cricetus) wird sowohl global, als auch national als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft und ist eine streng geschützte Art. Aufgrund seiner Verbreitung ist Deutschland in besonders hohem Maße verantwortlich für den weltweiten Erhalt der Art. Gleichwohl weist er in Deutschland einen ungünstigen bis schlechten Erhaltungszustand auf. Zu den Gefährdungsursachen zählen vor allem die intensive Landwirtschaft und der Flächenverbrauch, z. B. durch Bauplanungen. Um den negativen Bestandstrend der Art zu bremsen bzw. das Aussterben lokaler Vorkommen zu verhindern, werden vermehrt Maßnahmen zur Erhaltungszucht und Wiederansiedlungen ergriffen. Hierfür bedarf es einer einheitlichen Vorgehensweise und abgestimmter, evidenzbasierter Methoden, um stabile und gesunde Zuchtgruppen aufzubauen, erfolgreiche Wiederansiedlungen durchzuführen und so, in Kombination mit Habitatschutzmaßnahmen, den Feldhamster langfristig in Deutschland zu erhalten.

Das Projekt

Das Projekt "Feldhamster4Future" stellt eine wichtige Grundlage für zukünftige Feldhamsterprojekte insbesondere im Rahmen des nationalen Artenhilfsprogramms dar. Es zielt darauf ab, die Voraussetzungen für Erhaltungszucht, Bestandsstützung und Wiederansiedlung durch die Erstellung eines einheitlichen Leitfadens in allen Bundesländern zu verbessern, die Umsetzung von Zucht, Bestandsstützung- und Wiederansiedlungsvorhaben langfristig wissenschaftlich fundiert zu begleiten und den Austausch sowie die Kooperation zwischen den Akteuren des Feldhamsterschutzes in Deutschland zu erhöhen. Der Leitfaden soll die notwendigen wissenschaftlichen und organisatorischen Grundlagen und Rahmenbedingungen für Projekte formulieren. Besonders zu berücksichtigen ist hierbei die Genetik von Wild- und Zuchtpopulationen auf der Grundlage der Erfahrungen aus bestehenden Projekten sowie aktuellen genetischen Daten. Im Rahmen des Projektes sollen weitere genetische und genomische Analysen durchgeführt werden. Darüber hinaus sollen neue kostengünstige, informative und präzise genomische Analyseverfahren erprobt und erarbeitet werden, um auf der Basis von detaillierten genetischen Daten ein Metapopulationskonzept mit Empfehlungen für ein genetisches Management und die Zuchtbuchhaltung zu erstellen. Ziel des Leitfadens ist ferner die Erarbeitung von Anforderungen für ein langfristiges, bundesweites Metapopulationsmanagement für den Feldhamster, welches Wildpopulationen und Erhaltungszuchten durch Bestandsstützungen und gezielte Wiederansiedlungen dauerhaft miteinander verbindet. Die Ergebnisse des Projekts werden mit der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zum Feldhamster beraten und veröffentlicht.


Ausblick

Mit Hilfe des Projektes Feldhamster4Future wird die Basis für ein einheitliches und evidenzbasiertes Vorgehen bei Schutzmaßnahmen zum Erhalt des Feldhamsters in Deutschland geschaffen. Hierbei werden Erhaltungszuchten und Bestandsstützungen sowie Wiederansiedlungen adressiert. Die Ergebnisse des Projektes werden in einem iterativen Prozess mit den Akteuren des Feldhamsterschutzes in Deutschland geteilt und beraten, sodass sie auch schon vor der Finalisierung 2025 für die Durchführung von Umsetzungsprojekten im Rahmen des nationalen Artenhilfsprogramms zur Verfügung stehen und genutzt werden können.

Zuwendung (bestimmt) für

Zoo Leipzig GmbH
Thomas Liebenstein
Pfaffendorfer Str. 29, 04105 Leipzig
0341 5933-517
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Dr. Carsten Nowak
Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main
+49605161954-3129

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz mit Fördermitteln aus dem Nationalen Artenhilfsprogramm

Kontakt im BfN

Fachgebiet II 1.1
0228 8491-1411
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
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