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Bundesamt für Naturschutz

Feldhamsterland

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Feldhamster zählen zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten in Deutschland. In fünf Bundesländern (HE, NI, RP, TH, ST) sollen nun zielgerichtete Artenhilfsmaßnahmen umgesetzt werden, um die verbliebenen Schwerpunkte der Feldhamsterverbreitung zu erhalten und zu stärken.
Bundesland
Hessen
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Laufzeit
01.05.2018 – 31.07.2023
Finanzvolumen
4.958.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Ein Feldhamster läuft über ein Feld, auf dem junge Getreidepflanzen stehen.
Feldhamster

Feldhamsterland - gemeinsam für lebendige Felder

Hintergrund

Feldhamster zählen zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten in Deutschland. Durch ihre unterirdische Lebensweise führen sie ein Leben im Verborgenen. Dies mag mit ein Grund sein, weshalb der drastische Rückgang der Feldhamsterpopulationen wenig beachtet wurde. Maßgebliche Ursache für den Rückgang des kleinen Nagers sind die Veränderungen in unseren Agrarlandschaften. Die Intensivierung der Landwirtschaft, die Konzentration auf nur noch wenige Feldfrüchte, die Flurbereinigungen und immer höhere Schlaggrößen und der Verlust vieler Randstreifen haben viele typische Arten der Agrarlandschaft negativ beeinflusst – so auch den Feldhamster.

Anders als bei vielen anderen Arten bedarf es beim Feldhamsterschutz keiner Naturschutzgebiete. Sie bevorzugen landwirtschaftlich genutzte Flächen und sind dabei besonders auf hochproduktive Böden angewiesen. Es muss daher darum gehen, landwirtschaftliche Nutzung und Feldhamsterschutz miteinander zu verzahnen.

Projekt

Nun haben die Deutsche Wildtier Stiftung, die Senckenberg Gesellschaft, der Landschaftspflegeverband Mittelthüringen, die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz ein gemeinsames Verbundvorhaben zum Schutz des Feldhamsters gestartet. In fünf Bundesländern (HE, NI, RP, TH, ST) sollen zielgerichtete Artenhilfsmaßnahmen umgesetzt werden, um die verbliebenen Schwerpunkte der Feldhamsterverbreitung zu erhalten und zu stärken. Die Arbeit in den Regionen wird durch ein Dachprojekt koordiniert und mit Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

Zunächst gilt es jedoch, sich in den fünf Bundesländern einen umfassenden Überblick zum Bestand des Feldhamsters zu verschaffen. Auf Grundlage der Kartierungen können mit Landwirtinnen und Landwirten zielgerichtete Schutzmaßnahmen umgesetzt werden wie ungeernteten Getreide- oder Luzernestreifen. Sie bieten dem Feldhamster überlebenswichtige Deckung und Nahrung.

Die großflächige Bestandserfassung soll in den fünf Bundesländern gemeinsam mit Ehrenamtlichen ermöglicht werden. Mit Hilfe der Daten können anschließend die optimalen Standorte für die Schutzmaßnahmen festgelegt werden. Die ehrenamtlichen Feldhamsterkartiererinnen und -kartierer werden bei Informationsveranstaltungen in den Regionen gewonnen. Die Einweisung ist aufgrund der wenigen zu beachtenden Grundregeln sehr einfach. Ein besonderer Anreiz für die Ehrenamtlichen ist der individuelle Beitrag zum "Feldhamsteratlas Deutschland“. Auf der Website des Projektes wird eine laufend aktualisierte Verbreitungskarte gezeigt. Die Webseite und der Verbreitungsatlas werden durch das Senckenberg Forschungsinstitut wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

In den Schwerpunkträumen soll durch persönliche Gespräche mit Landwirtinnen und Landwirten die Bereitschaft geweckt werden, Schutzmaßnahmen für die Art umzusetzen. Nur durch eine gute Zusammenarbeit kann dem Feldhamster dauerhaft geholfen werden. Daher werden bei der Maßnahmenumsetzung die individuellen betrieblichen Abläufe berücksichtigt. Darüber hinaus werden vorhandene Agrarumweltmaßnahmen gemeinsam bewertet und Vorschläge für ihre Weiterentwicklung erarbeitet. Damit wird die Akzeptanz für den Feldhamsterschutz auch über den Projektzeitraum hinaus geweckt. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und Exkursionen erkennt auch die Bevölkerung die wichtige Rolle der Landwirtschaft im Feldhamsterschutz. Damit soll die Akzeptanz für Artenhilfsmaßnahmen in der Agrarlandschaft auf allen Seiten gesteigert werden.

Projektträgerschaft

Deutsche Wildtier Stiftung
Simon Hein
Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg
040 970786923
Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz
Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz
Lindenstr. 5, 61209 Echzell
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt am Main
Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz
Diether-von-Isenburg-Straße 7, 55116 Mainz
Landschaftspflegeverband Mittelthüringen e.V.
Am Stausee 36 E, 99439 Am Ettersberg

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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