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Bundesamt für Naturschutz

Fließgewässersystem Obere Ahr und Nebenbäche (Ahr 2000)

Gebiete und Lebensräume
Gewässer und Auen
Naturschutzgroßprojekt
Repräsentatives Fließgewässersystem der Kalkeifel
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 2.1 Biotopschutz und -management, Schutzgebiete
Laufzeit
1993 bis 2005
Fläche in Hektar
Kerngebiet 2.450 ha
Lage
Nordrhein-Westfalen, im Kreis Euskirchen, südlich der Ortschaft Blankenheim, Naturraum: Kalkeifel
Finanzvolumen
6.600.000 €

Beschreibung

Die obere Ahr und ihre Nebenbäche stellen ein großräumiges, für den Naturraum der Kalkeifel repräsentatives, Fließgewässersystem dar. Projektgebiet ist das Wassereinzugsgebiet der Oberen Ahr in Nordrhein-Westfalen. Innerhalb dieses Gebietes sind die Gewässerläufe, ihre Quellbereiche, Talauen und Talhänge als zusammenhängendes Kerngebiet abgegrenzt. Die Fließgewässer weisen weitgehend naturnahe Strukturen und Dynamik auf. Die enge Nachbarschaft von mageren Kalktriften und Wiesentälern, Feuchtgebieten und Laubwäldern bewirkt eine Vielfalt an Biotopen wie Bruch- und Auenwälder, Röhrichte und Seggenrieder, Feucht- und Nasswiesen, Kalkmagerrasen und Buchenwälder. Seltene, gefährdete Pflanzen und Tiere wie 21 verschiedene Orchideenarten, Randring-Perlmuttfalter, Eisvogel, Bachneunauge und Bartfledermaus besiedeln das Gebiet.

Ziel des Projektes war es, die Obere Ahr und ihre Nebenbäche in ihrem naturnahen Zustand zu erhalten, zu optimieren und dauerhaft zu sichern. Durch gezielte Maßnahmen wurden die eigendynamische Entwicklung der Gewässer in Gang gesetzt, naturferne Bereiche in einen naturnahen Zustand überführt und die ökologische Durchgängigkeit der Fließgewässer wiederhergestellt. Die Lebensräume der historisch gewachsenen Natur- und Kulturlandschaft wurden beispielhaft durch die Einbeziehung naturschutzorientierter, extensiver Wirtschaftsweisen erhalten und weiter entwickelt.

Die Umsetzung der Projektziele und ihre dauerhafte Sicherung erfolgten auf den Flächen im Kerngebiet vorrangig durch Flächenerwerb und biotopersteinrichtende Maßnahmen. Insbesondere wurden folgende biotopersteinrichtende Maßnahmen erfolgreich durchgeführt:

  • Rückbau von Wehranlagen und Umbau weiterer Wanderhindernisse in der Ahr und in den Nebenbächen,
  • Ausweisung von Uferrandstreifen an der Ahr und an den Nebenbächen und Einstellung der Gewässerunterhaltung,
  • Wiederansiedlung des Edelkrebses in einigen Nebenbächen,
  • Umwandlung von standortfremden Fichtenforsten in naturnahen Auwald,
  • Umwandlung nicht standortgerechter, lichter Kiefernforste durch Unterpflanzung mit Rotbuche und Nebenbaumarten,
  • Entbuschen und Erstmahd von Kalkmagerrasen, Borstgrasrasen und Feuchtwiesen,
  • Umwandlung von Acker in extensiv genutztes Grünland.

Das gesamte Kerngebiet wurde als Naturschutzgebiet ausgewiesen und als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet gemeldet.

Projektträgerschaft

Kreis Euskirchen
Jülicher Ring 32, 53879 Euskirchen

Förderung durch

BMUB, Land Nordrhein-Westfalen, Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen-Stiftung
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