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Bundesamt für Naturschutz

Gemeinsam für den Schreiadler - Ein umfassendes Artenhilfsprogramm für Deutschlands bedrohtesten Adler

Arten
Nationales Artenhilfsprogramm
Das Verbundprojekt hat zum Ziel, den Bestand des Schreiadlers durch lebensraumverbessernde Maßnahmen, eine optimierte Horstbetreuung und eine Erhöhung des Bruterfolges langfristig auf einem stabilen Niveau zu erhalten.
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Brandenburg
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet II 1.1 Zoologischer Artenschutz
Laufzeit
01.07.2024 - 29.02.2028
Finanzvolumen
9.538.392,26 €

Beschreibung

FKZ 352415030 A-C

Hintergrund

In den vergangenen Jahren haben verschiedene Schutzmaßnahmen und Projekte zu einer Stabilisierung des Schreiadler-Bestands auf sehr niedrigem Niveau geführt. Besorgniserregend ist jedoch der tendenziell abnehmende Bruterfolg der Art, der mit einer fortschreitenden Verschlechterung der Nahrungsverfügbarkeit in den Offenlandlebensräumen in Verbindung steht. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien werden für den Schreiadler weitere Nahrungsflächen durch Störung, Vergrämung und Barrierewirkung verloren gehen und die Mortalität adulter Individuen wird sich vermutlich erhöhen. Der Schutz der Lebensräume ist daher ein wichtiger Schlüssel, um die Art in Deutschland langfristig und nachhaltig auf einem stabilen Niveau erhalten zu können.

Projekt

Damit Schreiadler zukünftig wieder in größerer Zahl in Deutschland brüten, haben sich die Verbundpartner Deutsche Wildtier Stiftung, NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV zusammengeschlossen, um gemeinsam ein umfassendes Artenhilfsprogramm für den Schreiadler in Deutschland (nAHP-Schreiadler) umzusetzen. Im nAHP-Schreiadler werden langfristig wirkende Maßnahmen zur Aufwertung von Brut- und Nahrungsgebieten umgesetzt. Die Verbundpartner werden Moore wiederherstellen, Gewässer renaturieren und Strukturelemente in der Agrarlandschaft pflanzen. Im Wald werden Brutbäume und -wälder langfristig geschützt.

Kurzfristig sollen mit Hilfe landwirtschaftlicher Betriebsberater temporäre Nahrungsflächen wie z.B. Grünland oder Ackerfutter oder auch begrünte Brachflächen in Brutwaldnähe etabliert werden. Um habitatverbessernde Maßnahmen zielgenau umzusetzen, wird eine Zustandsanalyse der bereits bekannten Brutplätze durchgeführt und gezielt nach Vorkommen in ehemaligen bzw. potentiell geeigneten Gebieten gesucht. Darüber hinaus soll die Betreuung von Horsten und Brutrevieren optimiert und auf hohem Niveau verstetigt werden. Kurzfristig soll der Reproduktionserfolg der Schreiadler durch ein unterstützendes Jungvogelmanagement in Brandenburg erhöht werden.

Ausblick

Die im Projekt geplanten Schutzmaßnahmen für den Schreiadler können in gleicher Weise anderen, zum Teil stark bedrohten Arten dienen, die ähnliche Lebensraumansprüche haben. Die Weiterbildung und Vernetzung der Horstbetreuer wird eine langfristig positive Wirkung für den Schutz der Schreiadlerbruten haben. Durch eine Evaluation soll anschließend der Erfolg der einzelnen Maßnahmen bewertet werden. 

Zuwendung (bestimmt) für

Deutsche Wildtier Stiftung
Lucy-Borchardt-Str. 2, 20457 Hamburg
NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Invalidenstr. 90, 10115 Berlin
Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburgstr. 7, 19053 Schwerin

In Kooperation mit

Interessengemeinschaft Schreiadlerschutz Deutschland
Feldmark 7, 17034 Neubrandenburg
Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V
Goldberger Str. 12 b, 18273 Güstrow
Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg
Buckower Dorfstr. 34, 14715 Nennhausen

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz mit Fördermitteln aus dem Nationalen Artenhilfsprogramm

Kontakt im BfN

Fachgebiet II 1.1
0228 8491-1411
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
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