GolfBiodivers
Aufwertung, Monitoring und Kommunikation der Biodiversität auf Golfplätzen
Hintergrund
Lange Jahre waren Nutzbarkeit und ästhetische Qualität die wichtigsten Kriterien der Gestaltung von Golfanlagen, während Biodiversität und Ökosystemleistungen kaum berücksichtigt wurden (Baldock et al. 2015, Elmqvist et al. 2015). So überwiegen auf vielen Anlagen artenarme Graseinsaaten, triviale Gehölzbestände und Zierpflanzenbeete, die nur wenige Bestäuber und andere Nützlinge anziehen. Die Einrichtung von Kleingewässern, Trockenmauern, Streuobstpflanzungen und Hecken leistet auf einigen Anlagen aber schon jetzt einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität, der Klimaanpassung und Umweltbildung, die Entwicklung weiterer ökologisch-multifunktional ausgerichteter Golfanlagen könnte ein wichtiger Baustein regionaler Biodiversitätsnetzwerke sein (BfN & DGV 2005).
Projekt
Das Projekt GolfBiodivers erarbeitet systematisches Wissen zur Biodiversität auf Golfanlagen in Deutschland. Darauf aufbauend soll die biologische Vielfalt auf möglichst vielen Anlagen gefördert werden. Dazu ist ein fünfstufiges Vorgehen geplant:
- Landschaftsanalyse der Biodiversität von 32 Anlagen (ca. 1.600 Hektar)
- Einrichtung eines Bausatzes aus aufgewerteten Flachlandmähwiesen, Blühstreifen, Säumen und Gebüschen auf diesen Anlagen (ca. 100 Hektar
- Untersuchung von Effekten des ‚Biodiversitätsbausatzes‘ auf Heuschrecken, Tagfalter, Wildbienen, Vögel und Fledermäuse, und zwar unter Beteiligung von Mitgliedern der Golfclub
- Umsetzung der Ergebnisse in einer Aufwertungsplanung für weitere 32 Anlagen (ca. 1.600 Hektar)
- Schulung von Golfplatzpersonal, Vernetzung mit anderen Sportanlagen, Kommunen und Verbänden, Umweltbildung für Schulklassen und Öffentlichkeitsarbeit zu Biodiversität auf Golfanlagen
Das Projekt soll mit den genannten Maßnahmen zu einer gesteigerten Biodiversität auf 64 Golfanlagen und zu einem verbesserten Wissen von Schüler:innen zur biologischen Vielfalt auf Golfanlagen führen. Außerdem soll ein Akteursnetzwerke aufgebaut werden, dass mit Folgeaktivitäten die Ziele für den Schutz der Biodiversität auf den Anlagen weiter verfolgt und die Übertragung der Maßnahmen auf andere Sportanlagen fördert.