Öffnet eine externe Seite Link zur Startseite

Bundesamt für Naturschutz

Insekten beleben Moore

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Hochmoore sind von großer Bedeutung für die biologische Vielfalt und den Klimaschutz. Werden diese Flächen entwässert und abgebaut, bleiben große, homogene und weitgehend vegetationsfreie Flächen zurück. Im Projekt „Insekten beleben Moore“ sollen auf solchen Flächen die Lebensbedingungen für Insekten wiederhergestellt und dauerhaft verbessert werden.

Bundesland
Niedersachsen
Laufzeit
01.07.2020 - 30.06.2026
Finanzvolumen
1.710.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Weibchen der Hochmoor-Mosaikjugfer bei der Eiablage
Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica)

Insekten beleben Moore – Ins Moor

Hintergrund

Auch nach der Wiedervernässung bleiben die strukturarmen Moorflächen überwiegend artenarm und nahezu blütenfrei. Es entstehen Lebensräume mit sehr armer Insektenfauna, die viele Jahrzehnte stabil bleiben können. Damit bleiben auf großer Fläche eigentlich hervorragende Potenziale, die durch die Nährstoffarmut und ausbleibender konkurrierender Nutzung entstehen, zur Förderung von Insekten ungenutzt.

Projekt

Ziel des Projektes „Insekten beleben Moore“ (Ins Moor), das gemeinsam von der Region Hannover mit dem Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover durchgeführt wird, ist es, die Lebensbedingungen für Insekten auf stark degradierten Hochmoorstandorten erheblich und dauerhaft zu verbessern. Durch die Schaffung geeigneter Mikrohabitate und das gezielte Einbringen von Initialpflanzen aus lokalem Spendermaterial sollen ehemalige Abtorfungsflächen im Naturschutzgebiet „Totes Moor“ bei Hannover beispielhaft entwickelt werden. Hier werden in sechs Jahren Projektlaufzeit auf Flächen mit unterschiedlichen Standortbedingungen Maßnahmen zur Entwicklung insektenfreundlicher Habitatstrukturen erprobt und die dort gewonnen Erfahrungen dann großflächig umgesetzt. Auf diese Weise soll die Besiedlung durch typische Insektenarten der Hochmoore gefördert und deren Bestände langfristig gestärkt werden.

Gemeinsam Moore zu neuem Leben erwecken

Die Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover ist für die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen zuständig. Akzeptanzbildende Maßnahmen sollen außerdem das gesellschaftliche Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung der Hochmoore und der Insektenwelt stärken. Über einen gezielten fachlichen Erfahrungsaustausch mit anderen Maßnahmenträgern soll das Verständnis über die Potenziale des Insektenschutzes bei Hochmoor-Renaturierungen wachsen.

Die Entwicklung der Maßnahmenflächen wird vom Institut für Umweltplanung fortlaufend evaluiert. Das Institut untersucht die Bestandsentwicklung ausgewählter Zielarten verschiedener Insektengruppen (Käfer, Libellen, Tagfalter, Heuschrecken, Ameisen) ebenso wie die Entwicklung der Vegetation, sowie die abiotischen Bedingungen. Auch die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit wird vom Institut für Umweltplanung evaluiert. Die Arbeiten finden von Beginn an in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern der Region Hannover statt, um die Zwischenergebnisse umgehend in die weitere Maßnahmenumsetzung einfließen lassen zu können.

Durch das Projekt soll im "Toten Moor" großflächig struktur- und insektenreiches, lebendes Hochmoor geschaffen werden, das seine Funktion als Lebensraum sowie Kohlenstoffsenke und -speicher wieder erfüllen kann. Abschließend soll ein Leitfaden entwickelt werden, der unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standortbedingungen und Vernässungspotenziale die jeweiligen Maßnahmen vorstellt und bundesweit Anwendung finden kann.

Projektträgerschaft

Leibniz Universität Hannover
Amanda Grobe
Institut für Umweltplanung
Herrenhäuser Str. 2, 30419 Hannover
0511 76217921
Region Hannover
Hildesheimer Str. 20, 30169 Hannover

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
Zurück nach oben