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Bundesamt für Naturschutz

Insektenfreude – mit regionalen Wildpflanzen

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Dem anhaltenden Rückgang der Insektenvielfalt will das Projekt „Insektenfreude“ mit der Förderung gebietsheimischer regionaler Pflanzen entgegenwirken und ihre Verwendung besonders in siedlungsgebundenen Anpflanzungen zum Beispiel in privaten Gärten, öffentlichen Grünanlagen und Betriebsgeländen anregen.
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Laufzeit
01.09.2020 – 31.08.2026
Finanzvolumen
807.000 €
Förderschwerpunkt
Weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Hainschwebfliege auf Wiesen-Margerite
Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus)

Insektenfreude – mit regionalen Wildpflanzen

Hintergrund

Fehlende gebietsheimische Blühpflanzen bedeuten weniger Lebensraum, Nahrung, Nistmöglichkeiten und Überwinterungsplätze für Insekten. Insekten sind aber nicht nur unsere wichtigsten Pflanzenbestäuber, sie regulieren auch die Anzahl der Schädlinge, sorgen für die Reinhaltung der Gewässer, führen tote Biomasse in den Mineralstoffkreislauf zurück und dienen anderen Lebewesen als Nahrung.

Ein Insektenrückgang hat deshalb gravierende Konsequenzen. Zahlreiche Kommunen, Firmen, Bürgerinnen und Bürger erkennen mittlerweile den dringenden Handlungsbedarf. Doch es erfordert Aufwand und Wissen, sich für Insekten einzusetzen. Das Projekt „Insektenfreude – mit regionalen Wildpflanzen“ schließt die Lücke zwischen Einsatzbereitschaft und einfacher Umsetzung.

Projekt

In Kooperation mit regionalen Gartenbaubetrieben soll zunächst in der Region Niederrhein ein großes Angebot an heimischen Wildpflanzen im konventionellen Gartenhandel etabliert werden. Gehandelt werden keine Samen, die oftmals nur eine Saison wirken, sondern fertig produzierte Stauden, die in Gärten und Parks, auf Balkonen, in städtischen Grünflächen und Betriebsgeländen Verwendung finden. Die Staudenanzucht aus zertifiziertem Regio-Saatgut stellt dabei die ökologische Qualität des Pflanzgutes sicher. Zusätzlich zu Insektenfreundlichkeit und Regionalität der Wildpflanzen bildet auch die Nachhaltigkeit der Produktion z.B. durch Plastikvermeidung und Torf- und Pestizidreduktion einen Schwerpunkt im Projekt. Durch Kauf und Pflanzung der angebotenen Stauden helfen Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Firmen konkret, schnell und nachhaltig bei der Rettung der Insekten.

In Deutschland ist die Summe der Gartenflächen in etwa so groß wie die aller Naturschutzgebiete. Dieses Flächenpotenzial soll genutzt werden. Ziel des Projekts ist es daher, die Nachfrage nach qualitätsgesichertem, insektenfreundlichem, regionalem Pflanzgut zu steigern durch Aufklärung, Information und Bildungsangebote. Klassische Produktbewerbung, Info-Broschüren, Video-Tutorials, Flyer, eine Projekt-Webseite, aber auch kleine Gartenexkursionen sind im Projekt geplant, um die Öffentlichkeit zu informieren. Hinzu kommen Workshops und Schulungen für Mitarbeitende von Gartenbaubetrieben. Beratung von Firmen, Großabnehmern und Multiplikatoren sollen den Aufbau eines stabilen Marktes für regionales Pflanzgut unterstützen. Mit einer bundesweit geplanten Regio-Pflanzgut-Tagung werden die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch mit teilnehmenden Betrieben der Pflanzgutproduktion und Vermarktung und mit ähnlichen Projekten, sogar grenzübergreifend aus den Niederlanden und Belgien, gefördert. Die Tagungsergebnisse fließen zusammen mit Praxisbeispielen in eine Projektveröffentlichung ein, die als Informationsquelle und zur Nachahmung für Interessierte dienen soll.

Projektträgerschaft

NABU-Naturschutzstation Niederrhein e.V.
Katja Plumbaum, Ortrun Heine
Keekener Str. 12, 47522 Kleeve
02821 71398814

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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