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Bundesamt für Naturschutz

Insektenfreundliche Mähtechniken - InsectMow

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Insektenfreundliche Mähtechniken sind Bestandteil einer nachhaltigen Grünlandnutzung. Im Projekt "InsectMow" sollen in Zusammenarbeit der Universitäten Hohenheim und Tübingen insekten- und spinnenfreundliche Mähmethoden entwickelt und getestet werden. Die Etablierung der neuen Mähtechniken soll einen erheblichen Beitrag leisten zum Schutz der biologischen Vielfalt und den Erhalt von Ökosystemfunktionen von Grünland.
Bundesland
Baden-Württemberg
Laufzeit
01.11.2021 - 31.10.2025
Finanzvolumen
897.600 € €
Förderschwerpunkt
Sicherung von Ökosystemleistungen
Traktor mit Mähwerk auf einer Wiese
Mahd auf einer landwirtschaftlichen Grünfläche

Entwicklung und Evaluierung insekten- und spinnenfreundlicher Mähtechniken als Beitrag zu einer nachhaltigen Form der landwirtschaftlichen Grünlandnutzung

Hintergrund

Der weltweite Insektenrückgang ist gut dokumentiert, viele Gründe dafür sind bekannt: Vor allem die industrielle Landwirtschaft mit ihrem Pestizideinsatz, aber auch die zunehmende Strukturarmut und der Verlust der Pflanzenvielfalt werden dafür verantwortlich gemacht. Studien belegen, dass durch die regelmäßige Mahd landwirtschaftlicher Grünflächen ein Großteil der dort lebenden Insekten getötet wird. Eine Arbeit zu Heuschrecken (Humbert et al. 2010) berichtet von einer 70-90prozentigen Mortalität von Heuschrecken durch die Mahd. Dies trägt also erheblich zum allgemeinen Insektenrückgang bei, ist aber bei den Diskussionen über die Gründe des Insektensterbens bisher vernachlässigt worden.

Projekt

Im Projekt „Entwicklung und Evaluierung insekten- und spinnenfreundlicher Mähtechniken als Beitrag zu einer nachhaltigen Form der landwirtschaftlichen Grünlandnutzung“ sollen in Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz Mähmethoden entwickelt und Scheibenmähwerke so modifiziert werden, dass sich die negativen Folgen der Mahd reduzieren lassen.

Es werden insektenschonende Scheibenmähwerke entwickelt und getestet. Die Maschinen werden zum einen mit sogenannten Scheuchen ausgestattet, die Insekten zur Flucht veranlasst. Zum anderen wird das Scheibenmähwerk so modifiziert, dass es z.B. durch einen reduzierten Sog weniger Insekten ansaugt und tötet. Die Mähwerkmodifikationen sollen in einem iterativen Prozess von Agraringenieuren in Kooperation mit einem Mähwerkhersteller entwickelt werden und dann von Tierökologen auf ihre Wirksamkeit hin in ökologischen Freilanduntersuchungen getestet werden. Um sicherzustellen, dass insektenschonende Mähwerke in Zukunft eine nachgewiesene Wirkung besitzen, soll darüber hinaus mit der DLG-Prüfstelle ein standardisiertes Testverfahren für ein Nachhaltigkeits-Label entwickelt werden.

Ziel des Projektes ist es, mit Scheuchen und modifizierten Mähwerken die durch die Mahd verursachten Biodiversitäts- und Biomasseverluste im Grünland signifikant zu reduzieren. Bei Übernahme einer insektenschonenden Mähtechnik durch Mähmaschinenhersteller kann das Projekt bei geringen wirtschaftlichen Produktivitätseinbußen einen erheblichen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt und zum Erhalt der Ökosystemfunktionen von Grünland leisten.

Projektträgerschaft

Universität Hohenheim
Prof. Dr. Johannes Steidle
Fachgebiet Chemische Ökologie
Garbenstr. 30b, 70599 Stuttgart
0711 45923667
Eberhard Karls Universität Tübingen
Geschwister-Scholl-Platz, 72074 Tübingen

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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