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Bundesamt für Naturschutz

Integrativer Naturschutz für die Zeit nach 2020 – Mainstreaming und Synergien von Biodiversität im chinesischen Nachhaltigkeitsrat CCICED

Internationale Zusammenarbeit
Internationale Projekte
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
Projektregionen
Asien
Inhaltliche Schwerpunkte
Ökosystemleistungen
Nachhaltige Nutzung
Zuständiges Fachgebiet
Fachgebiet I 2.4 Internationaler Naturschutz
Laufzeit
01.04.2020 - 31.12.2022
Auf der Abbildung kann man sehen wie weitläufige Feuchtgebiete am Küstensaum erhalten werden, während die Stadt im Hintergrund weiter expandiert.
Vor der Metropole Shenzhen werden Mangroven erhalten um die Stadt vor negativen Folgen des Klimawandels schützen

Beschreibung

Hintergrund

Der im Herbst 2020 veröffentlichte globale Bericht zum Zustand der Biodiversität (Global Biodiversity Outlook 5) zeigt, dass die bisherigen Ziele der internationalen Staatengemeinschaft, die biologische Vielfalt zu schützen und nachhaltig und gerecht zu nutzen, deutlich verfehlt wurden. Dabei sollte 2020 das Superjahr für die biologische Vielfalt werden. 

Durch die Corona-Pandemie verzögerte sich der internationale Fahrplan für ein neues, schlagkräftiges Abkommen. Erst Ende 2022 konnte ein neuer Rahmen für die biologische Vielfalt für die Zeit nach 2020 (Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework) im Kontext des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) ausgehandelt werden. 

Das Projekt 

Der neue globale Rahmen für Biodiversität wurde im 2. Teil der 15. Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the Parties – COP 15) in Montreal, Kanada verabschiedet. Da die Konferenz ursprünglich in Kunming stattfinden sollte (was Pandemie bedingt nicht möglich war), hatte China den Vorsitz der Konferenz.

Um sich in Fragen von Umwelt und Entwicklung beraten zu lassen, hat der chinesische Staatsrat vor über 25 Jahren den chinesischen Nachhaltigkeitsrat China Council for International Cooperation on Environment and Development (CCICED) gegründet. Das hochrangige Beratungsgremium hatte 2018 eine Arbeitsgruppe (Special Policy Study – SPS) zu „Post-2020: Global Biodiversity Conservation“ ins Leben gerufen, u.a. um sich für die 15. Vertragsstaatenkonferenz der CBD beraten zu lassen. Deutschland war hier durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) vertreten.

Der Fokus des BfN lag dabei auf dem integrativen Naturschutz und den Schnittstellen mit anderen Politikfeldern und Arbeitsgruppen innerhalb des CCICED und im Kontext der Erarbeitung des Post 2020 GBF. Zur Unterstützung des BfN wurde im Frühjahr 2020 ein FuE-Vorhaben gestartet. Das Hauptprodukt des Vorhabens stellt eine Studie mit dem Arbeitstitel “The crosscutting nature of biodiversity – The role of synergies and mainstreaming for the Global Biodiversity Framework and its implementation” dar.  Da der neue Rahmen über die biologische Vielfalt idealerweise nicht nur eine Strategie der CBD darstellen, sondern auch einen Handlungsrahmen für andere biodiversitätsrelevante Übereinkommen und Vereinbarungen bilden sollte, erörterte ein Teil des Projekts Potenziale und Optionen zu möglichen Synergien zwischen dem CBD Prozess und anderen biodiversitätsrelevanten Konventionen und multilateralen Vereinbarungen (z.B. Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten und Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen, CITES). Weiterhin ist das Thema „Mainstreaming von Biodiversität“ – oder auch die Integration von Biodiversitätsbelangen - in andere Politikfelder und Sektoren für viele Vertragsstaaten der CBD eine sehr wichtige Maßnahme um dem Verlust von biologischer Vielfalt effektiv entgegenzuwirken. Da allerdings politische und ökonomische Systeme oftmals wenig beweglich sind und die Integration vormals getrennt bearbeiteter Politikfelder nur sehr bedingt erlauben, sollte das Projekt Potenziale in verschiedenen Bereichen und anhand von Fallbeispielen beschreiben, analysieren und bewerten. Hier waren im Speziellen die Bereiche der Klimawandelminderung und –anpassung, der Stadtplanung, der Umweltökonomie bzw. der Umweltgesamtrechnung (Ecosystem Accounting) und der nachhaltigen Finanzierung im Mittelpunkt der Analyse.

Die Ergebnisse des Vorhabens wurden aktiv in relevante internationale, nationale und subnationale Prozesse hineingetragen, v.a. aber in die Diskussionen im CCICED (u.a. in eine Arbeitsgruppe zu Nature-based Solutions) und in die Sitzungen der CBD (hier v.a. SBI-3 und COP15). 

Auftragnehmende

adelphi research gemeinnützige GmbH
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
030 8900068-0
030 8900068-10

Projektpartnerschaft

CCICED – China Council for International Cooperation on Environment and Development
220 Laurier Avenue West, Suite 1100, Ottawa, Ontario, Canada
Sino-German Environmental Partnership
Sunflower Tower 1100, 37 Maizidian Street, Chaoyang District, 100125 Beijing, PR China
+86 10 8527-5180

Kontakt im BfN

Lennart Kümper-Schlake
Wissenschaftlicher Mitarbeiter FG I 2.4 Internationaler Naturschutz
Lisa Kopsieker
Wissenschaftliche Mitarbeiterin FG I 2.4 Internationaler Naturschutz
0228 8491-1785
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