KoMBi - Kollektive Modelle zur Förderung der Biodiversität
Kollektive Modelle zur Förderung der Biodiversität (KoMBi)
Projekt
Hauptziel des Vorhabens ist es, in mehreren Modellregionen in Deutschland Kooperationsprozesse zwischen Landwirt*innen und weiteren Akteur*innen (z.B. Kommunen) zu etablieren und Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) betriebsübergreifend zu planen und umzusetzen. Dabei soll ein einzelbetrieblicher oder gar schlagbezogener Fokus durch eine Betrachtung auf Landschaftsebene ersetzt werden. Dies soll die Wirksamkeit von Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität in der Agrarlandschaft verbessern, indem beispielsweise ihre räumliche und zeitliche Vernetzung erhöht wird. Auch für die Landwirt*innen kann die kollektive Umsetzung attraktiver sein als die Umsetzung von Einzelmaßnahmen: Die Anträge auf Fördermittel werden durch die Kollektive gestellt, was den Aufwand und auch das Risiko bei der Maßnahmenumsetzung reduziert. Zudem kann sich die Wertschöpfung der Betriebe durch die Maßnahmenprämien erhöhen. Durch die Sammelanträge soll sich auch der Verwaltungsaufwand der zuständigen Behörden reduzieren. Das Vorhaben erstreckt sich auf vier Modellregionen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen und Sachsen.
Maßnahmen
Die Koordinierung der Kooperationsprozesse und die fachliche Beratung der beteiligten Akteure übernehmen die Projektträger in den jeweiligen Modellregionen. Grundlage der in den Modellregionen umzusetzenden kooperativen Maßnahmen wird ein vorab partizipativ zu entwickelndes landschaftsbezogenes Fachkonzept sein. Zwischen den Modellregionen ist ein enger Austausch und Wissenstransfer vorgesehen.
- In der Initiierungsphase werden die potenziell teilnehmenden Akteure kontaktiert und die jeweiligen Kooperationsbeziehungen vorbereitet.
- In der Implementierungsphase werden die kollektiven Planungs- und Umsetzungsmodelle in den jeweiligen Modellregionen etabliert.
- Die Transformationsphase dient schließlich der Übertragung der Erkenntnisse in die landwirtschaftliche und außerlandwirtschaftliche Praxis, in andere Regionen und in den politischen Diskurs.
Die Planung und Umsetzung der Maßnahmen sowie die Kooperationsprozesse werden wissenschaftlich interdisziplinär begleitet. Unter anderem wird untersucht, inwiefern die überbetriebliche Planung, Durchführung und Weiterentwicklung von Biodiversitäts-, Klima- und Ressourcenschutz auf Landschaftsebene zu messbaren agrarökologischen Verbesserungen führt und welche kollektiven bzw. betrieblichen Anforderungen und Auswirkungen damit verbunden sind. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen für eine Nutzung durch die Politik aufbereitet werden, um zur Optimierung der agrar- und biodiversitätspolitischen Instrumente auf deutscher und EU-Ebene beizutragen. Dazu soll auch ein enger Austausch zwischen Praxis, Beratung und Wissenschaft beitragen.