KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern

KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern
Hintergrund
In den letzten Jahrzehnten hat die Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten in Agrarlandschaften deutlich abgenommen. Durch das Verschwinden von Arten gehen auch wichtige Ökosystemleistungen verloren. Agrarumweltmaßnahmen können dabei ein wichtiges Instrument sein, um die landwirtschaftliche Produktion und den Erhalt der biologischen Vielfalt miteinander in Einklang zu bringen. Allerdings werden diese Maßnahmen bislang meist auf einzelnen und teilweise isolierten Schlägen umgesetzt. Die Förderung vieler Arten erfordert jedoch Maßnahmen auf Landschaftsebene.
Projekt
Vor diesem Hintergrund wird im Projekt KOOPERATIV der Georg-August-Universität Göttingen, der Universität Rostock und des Landvolks Northeim-Osterode e.V. ein innovativer Lösungsansatz verfolgt: Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene werden zwischen mehreren landwirtschaftlichen Betrieben abgestimmt und gemeinschaftlich umgesetzt. Hierzu wird ein Landschaftsexperiment in der Untersuchungsregion des Landkreises Northeim etabliert. Dabei sollen mehrjährige Blühstreifen als potenziell besonders wirkungsvolle Agrarumweltmaßnahmen gemeinsam mit landwirtschaftlichen Betrieben und Beteiligten des Naturschutzes in verschiedenen Landschaftsräumen und unterschiedlichen räumlichen Anordnungen angelegt werden. Die ökologischen Wirkungen der Blühstreifenanlage, die ökonomischen Konsequenzen für die teilnehmenden Betriebe und die fördernden bzw. hemmenden Rahmenbedingungen einer kooperativen Maßnahmenumsetzung (Governance) werden dabei begleitend wissenschaftlich analysiert.
Kooperation und Partizipation bilden ein zentrales Element des Projektes und sollen das gemeinschaftliche Denken und Handeln sowie den Wissens- und Informationsaustausch aller Beteiligten stärken. Lokales Naturschutzwissen wird die Maßnahmenumsetzung unterstützen, Runde Tische auf Gemeindeebene werden die Kommunikation von Landwirtschaft, Naturschutz und Lokalpolitik fördern und ein enger Kontakt zur Bevölkerung wird einen Informationsaustausch, verbunden mit einer Sensibilisierung für den Schutz der Biodiversität, gewährleisten.
Durch das Projekt KOOPERATIV soll langfristig eine für Mitteleuropa repräsentative Modellregion entstehen, die neue Impulse für die Gestaltung und Umsetzung kooperativer Agrarumweltmaßnahmen auf Landschaftsebene setzt.