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Bundesamt für Naturschutz

Lebensnetz Börde

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die landwirtschaftlich intensiv genutzte und ackerbaulich geprägte Jülich-Zülpicher Börde ist Lebensraum für eine Vielzahl selten gewordener Arten der offenen Kulturlandschaft. Zahlreiche Feldvogel- und Insektenarten sind jedoch durch den Verlust von Strukturvielfalt mittlerweile stark bedroht.
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Laufzeit
01.01.2023 - 31.12.2028
Finanzvolumen
4.300.000 €
Förderschwerpunkt
Sicherung von Ökosystemleistungen
Seidenbiene besucht Blüten von Rainfarn
Seidenbiene an Rainfarn

Lebensnetz Börde ‒ Insektenfördernde Maßnahmen in der Jülich-Zülpicher Börde

Projekt

Ziel von „Lebensnetz Börde“ ist eine umfassende Wiederherstellung und Vernetzung von linearen und flächigen Insektenlebensräumen in der Jülich-Zülpicher Börde. Neben der Stabilisierung der in der Börde vorkommenden und bedrohten Insekten-Artengemeinschaften soll sich mit dem Projekt auch der Erhaltungszustand verschiedener Artengruppen, insbesondere Wildbienen, Tagfalter und Heuschrecken verbessern. Durch die Erhöhung der Insektenvielfalt sollen sich auch die Erhaltungszustände von Feldvögeln, die auf Insekten als Nahrungsgrundlage angewiesen sind, verbessern. Die Optimierung der Lebensräume erfolgt sowohl auf kommunalen als auch privaten Flächen. Das Projekt soll das Bewusstsein sowie Akzeptanz und Kompetenz für Insektenschutzmaßnahmen in der kommunalen Verwaltung und der breiten Öffentlichkeit stärken.

Insektenlebensräume stärken

Es handelt sich um ein interkommunales Verbundkonzept, an dem die Landkreise Euskirchen, Düren und Rhein-Erft beteiligt sind. Insgesamt umfasst die Projektkulisse 20 Kommunen. Die dort ansässigen Biologischen Stationen Bonn/ Rhein-Erft, Düren und Euskirchen führen das Projekt gemeinsam durch.

Der Schwerpunkt der Projektmaßnahmen liegt darin, raumbedeutsame floristisch und faunistisch artenreiche Strukturen von den Ortsrändern bis in die freie Landschaft zu schaffen. Dies wird insbesondere mit Einsaaten von gebietseigenem Saatgut erreicht, das blütenreiche, mehrjährige Grünlandflächen hervorbringt. Es werden zum einen lineare Strukturen, wie Wegraine, Uferrandstreifen oder Verkehrswegeparzellen aufgewertet. Zum anderen sollen flächenhafte Vernetzungselemente wie Wiesen, Weiden oder Firmengelände mit Hilfe von Initialsaatstreifen oder Mahdgutübertragung mit Blühpflanzen angereichert werden. Im kompletten Verbundsystem soll auf diese Weise Grünland im Größenumfang von 580 Hektar für Insekten und Vögel optimiert werden.

Auch bestehende Insekten-Kernlebensräume in der Börde, insbesondere Schutzgebiete, sollen über Pflegemaßnahmen als bedeutende Trittsteinbiotope verbessert werden und zusammen mit den neugeschaffenen Blühstreifen und -flächen ein Verbundsystem ergeben. Dieses „Lebensnetz“ soll die Ausbreitung von Insekten von den Kernflächen in die bislang intensiv genutzten ackerbaulich genutzten Flächen ermöglichen.

Zur Beurteilung des Maßnahmen-Erfolgs werden während der gesamten Projektlaufzeit ökologische Indikatoren erfasst. Hierbei wird neben den Auswirkungen der Maßnahmen auf die Insektenbiomasse und Abundanzen von Wildbienen, Tagfaltern und Heuschrecken auch die Veränderung von Siedlungsdichten ausgewählter Feldvogelarten berücksichtigt.

Kommunikation und Vermittlung

Besonders wichtig ist für das Projekt eine erfolgreiche Kommunikation mit den verschiedenen Akteuren, insbesondere mit Landwirt*innen, weiteren Flächennutzer*innen sowie Verbänden und Behörden. Hierzu werden projektbegleitende Arbeitsgruppen etabliert. Durch die interkommunale und kreisübergreifende Zusammenarbeit wird eine verbesserte Wirksamkeit insektenfreundlicher Maßnahmen erzielt.

Umrahmt werden die Umsetzungsmaßnahmen von einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit. Es werden zahlreiche Fachveranstaltungen wie Workshops, Tagungen sowie ein Kunstwettbewerb durchgeführt, um das Projekt regional und darüber hinaus bekannt zu machen. Gesammelte Erfahrungen werden am Ende des Projekts in einem Praxisleitfaden zusammengefasst. Auf diese Weise können Erkenntnisse auch für Folgeprojekte in vergleichbaren Agrarlandschaften genutzt werden.

Projektträgerschaft

Biologische Station Bonn/ Rhein-Erft e.V.
M. Sc. Peter Tröltzsch
Auf dem Dransdorfer Berg 76, 53121 Bonn
01573 7070958
Biologische Station Kreis Düren e.V.
Zerkaller Straße 5, 52385 Nideggen
Biologische Station Kreis Euskirchen e.V.
Steinfelder Straße 10, 53947 Nettersheim

Förderung durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW und die Kreise Rhein-Erft, Kreis Düren und Euskirchen

Kontakt

Programmbüro Bundesprogramm Biologische Vielfalt
0228 3821-1809
0228 3821-1440
Heinrich-Konen-Str. 1, 53227 Bonn
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