Lenzener Elbtalaue
Beschreibung
Die Lenzener Elbtalaue ist mit den für die Auen der Mittelelbe charakteristischen Biotoptypen und Lebensraumkomplexen sowie ihrem hohem Potential für die Entwicklung großflächiger naturnaher Auenwälder von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung.
Wesentliches Projektziel ist die Wiederherstellung einer von Überflutungsdynamik geprägten naturnahen Auenlandschaft durch eine Rückverlegung des Deiches auf einem Areal von 420 ha und die Schlitzung des Altdeichs. Die Realisierung des Naturschutzgroßprojektes "Lenzener Elbtalaue" erfolgte in beispielhafter Kooperation zwischen der Wasserwirtschaft und dem Naturschutz. Nach einer Planungsphase schloss sich die Maßnahmenumsetzung mit Grunderwerb, Pachtablösung, Bau des Neudeichs (durch das Land Brandenburg), Schlitzung des elbnahen Deichs, Auwaldpflanzung, Förderung von Stromtalwiesen und weiteren biotoplenkenden Maßnahmen an.
In dem neuen Deichvorland ist ein Mosaik aus neugeschaffenen Flutmulden, halboffener Weidelandschaft und Auwald entstanden, dessen Fläche durch Sukzession künftig auf ca. 300 ha anwachsen soll. Von den im Zuge dieser Maßnahmen neu entstandenen Biotopkomplexen werden u. a. Arten wie Biber, Rotbauchunke, Laubfrosch und auch der Seeadler profitieren. Kurz nach Anlage der Flutmulden konnten im Jahr 2008 neben vielen Enten auch Arten wie Bekassine, Kiebitz, Rotschenkel, Säbelschnäbler, Fluss- und Sandregenpfeifer, Austernfischer, Uferschnepfe und Stelzenläufer beobachtet werden.
Die weitere Entwicklung des Gebietes wird durch Evaluationsuntersuchungen in den Jahren 2016 und 2021 dokumentiert. Die biotoplenkende Maßnahme der Deichrückverlegung führte bei den Hochwasserereignissen 2011 und 2013 zu einer deutlichen Absenkung des Hochwasserscheitels der Elbe im Sinne eines Synergieeffektes.