Lieferkette und Biodiversität

Beschreibung
FKZ 3521810600
Hintergrund
Der Verlust biologischer Vielfalt stellt zunehmend ein wirtschaftliches Risiko für Unternehmen dar. Auch die Entwicklungen auf politischer Ebene zeigen, dass Handlungsbedarf besteht. Zukünftig werden Unternehmen viele neue Gesetze und Standards zur biologischen Vielfalt erfüllen müssen, beispielsweise durch die EU Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).
Das Forschungsprojekt „Lieferkette und Biodiversität - Erarbeitung eines Tools für die Risikoanalyse und Optimierung von Lieferketten ausgewählter Branchen bezüglich ihrer Auswirkungen auf die biologische Vielfalt“ hat als Ziel, Transparenz über Biodiversitätsrisiken und -chancen entlang globaler Lieferketten und die Berücksichtigung von Naturschutz im unternehmerischen Nachhaltigkeitsmanagement zu stärken, einen wichtigen praktischen Beitrag im Hinblick auf die bevorstehenden Regulierungsinitiativen zu leisten und gleichzeitig die wissenschaftlichen Grundlagen für die Messung von Biodiversitätsrisiken zu fördern.
Projekt
Das Projekt „Lieferkette und Biodiversität – Erarbeitung eines Tools für die Risikoanalyse und Optimierung von Lieferketten“ bestand aus mehreren Arbeitsschritten mit dem Ziel der Integration von Biodiversitätsschutz in das Lieferkettenmanagement und der Identifikation bzw. Quantifikation von Biodiversitätsrisiken in ausgewählten nationalen Branchen.
Die verschiedenen Arbeitsschritte beinhalteten zum einen die Durchführung einer Literaturanalyse zum wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsstand der Berücksichtigung von Biodiversität im Lieferkettenmanagement, die Identifikation von Forschungslücken sowie die Erarbeitung interner Maßnahmensteckbriefe über Biodiversitätsrisiken in den Branchen Nahrungsmittelverarbeitung, Viehzucht, Automobilindustrie und Chemische Industrie (Ölchemie). Darüber hinaus wurde ein freizugängliches und kostenloses Tool zur Risikoanalyse entwickelt bzw. kofinanziert, um einen praktischen und praxisorientieren Beitrag für Unternehmen im Hinblick auf aktuelle Regulierungsinitiativen (z.B. EU Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive) zu leisten und gleichzeitig die wissenschaftlichen Grundlagen für die Messung von Biodiversitätsrisiken und -chancen zu fördern – der Biodiversity Risk Filter (BRF).
Der BRF soll die Berücksichtigung von Naturschutz im unternehmerischen Nachhaltigkeitsmanagement stärken. Er unterstützt Unternehmen dabei die Risiken in den jeweiligen Betriebsstandorten, Wertschöpfungsketten und Investitionen zu erkennen und gibt ihnen damit die Möglichkeit diese zu minimieren und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen zu erhöhen. Relevante und verfügbare Biodiversitätsdaten werden verarbeitet und dann mit den jeweiligen betriebseigenen Unternehmensstandorten sowie entlang ihrer Lieferkette verknüpft. Dabei werden biodiversitätsbezogene physische- und Reputationsrisiken abgedeckt. Dies ist essentiell für Unternehmen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Indem die Biodiversität bei ökonomischen Entscheidungen von Unternehmen miteibezogen wird, kann außerdem eine Zukunft geschaffen werden, in der Natur und Ökonomie co-existieren können.